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Alt 18.01.2005, 19:17
Christian Christian ist offline
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Standard Schweden: drei Wochen mit dem Kanu

Ich wollte im Jahrhundertsommer 2003 eine Wildwasserkanutour in Schweden, möglichst nördlich des Polarkreises, zur Zeit der Mitternachtssonne machen. Schnell fanden sich fünf weitere Mitreisende. Ich plante meinen Urlaub um die Sommersonnenwende und machte mich auf die Suche nach einem geeigneten Kanu. Zu Allererst dachte ich dabei an den Sport Köpf in München. Im Februar wollte ich die günstigen Winterpreise nutzen, doch als ich den Laden betrat hing da nur noch ein riesen Fünfmannkanu an der Decke – alle anderen Boote waren verschwunden. Auf meine Frage wann wieder Boote hereinkämen wurde mir mitgeteilt, dass der Laden wegen der hohen Miete aufgegeben würde. Gut - ich nahm dann eine Spülmaschine als Ersatz mit und ging dann weiter auf Suche. Bei Water World Dreisbusch bei Landshut wurde ich dann fündig. Dort erstand ich dann ein wunderschönes Kanu vom Typ Idaho 465. Das Boot wiegt 32 kg und hat eine Zuladung von 400 kg. Ich stattete es noch mit einer Spritzdecke und Rammkappen aus. So, der Untersatz war besorgt. Campingequipment habe ich sowieso. Also stürzte ich mich auf die Auswahl unseres Reisezieles. Zwei Freunde teilten mir mit, dass sie nicht mitfahren können, da sie im Sommer Staatsexamen hätten – na dann sind wir halt zu viert das erleichtert die Planung für die Transfers. Also wo findet man den idealen Fluß? Ich suchte also die entsprechende Literatur. Ich schmökerte zunächst im Wanderführer Nordskandinavien und erhielt dort wertvolle Ausrüstungstipps und tolle Vorschläge für Wanderrungen – aber ich wollte mein Gepäck ja eigentlich von einem Boot schleppen lassen. Auch der Schwedenführer über den Sarek brachte mich nicht wirklich weiter. Ich besorgte mir also die entsprechenden Kanuführer. Ich suchte nach einem längeren Flusslauf, der in etwa so schwierig, wie meine heimische Isar zu befahren wäre und dazu möglichst wenig Umtragestellen, sprich Wehre hätte. Doch ich musste leider feststellen, dass die Flüsse in Nordschweden ziemlich verbaut waren, oder kurze Strecken mit WW III auf wiesen, das war mir mit den unerfahrenen Mitfahrern zu gefährlich. Inzwischen waren wir nur noch zu dritt. Ich beschloß, unter diesen Umständen dann einen Fluß zu suchen, bei dem man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Ausgangspunkt zurückkehren konnte, aber ich brauchte nicht lange zu suchen, da sich das Problem ab Mai von selbst gelöst hatte – ich war inzwischen solo. Aber ich wollte mir deshalb den Urlaub nicht verderben lassen und beschloß trotzdem nach Schweden zu fahren – aber dann hätte ich mir eigentlich gar kein Kanu kaufen müssen, denn ein Einerkajak, einen Canjon von Prion, hätte ich ja bereits gehabt. Aber da ich jetzt das Kanu schon hatte, wollte ich es auch benutzen. Ich machte vier Wochen vor meiner Abreise schnell noch eine Probefahrt auf dem Regen um meine Paddelküste nochmals zu üben und das Kanu zu testen. Der Test fiel zu meiner vollsten Zufriedenheit aus. Ich konnte das Boot problemlos alleine fahren und der Stauraum war reichlich. Nachdem ich jetzt aber allein unterwegs war und das Umtragen damit äußerst mühsam ist, suchte ich nach einem Gewässer, mit möglichst wenig Umtragestellen, auf dem ich drei Wochen verbringen konnte und das nicht so weit weg war. Aber nach Schweden wollte ich unbedingt, einmal wegen des Allemansräten und zu anderen wegen der unberührten Natur. Ein solches Gewässer fand ich in der Nähe der Großen Seen im Süden: den Dalslandkanal.

Fortsetzung folgt.
__________________
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