Cerro Rico, der reiche Berg, wir sind bis auf 4400 m heraufgefahren. Gummistiefel und Blaumaenner in Gelb. Alles Tourigerecht. Meine erste Tour mit einer Agentur. Wir haben Koka und Alkohol gekauft um es dem Arbeitern und dem Gott der Miene zu schenken. Vamos
fragt die Fuehrerin. Vamos! Ab in die Dunkelheit, unsere Lichter an und dann rein in den Tunnel. Schlamm, stickige Luft und Dunkelheit, ausserdem der Geruch von Mineralen. Wenn ein Wagon kommt bitte schnell an die Seite stellen, wenn Platz ist, wenn nicht, Platz suchen!!! Da kommt wieder einer, ploetzlich 3 Lichter am Ende. 5 Minenarbeiter ziehen einen trufi und sind voellig verschwitzt und fragen nach Getraenken. Ich schecke ihnen mein Wasser. 18 mal laufen sie in die Miene und zurueck am Tag. Fuer 30 Euro im Monat. Weiter gehts. In einen Schacht, in den man absolut hineinkreichen muss und der sogar bei mir Platzangst hervorruft. Doch dort arbeiten ja Kinder!!! Es ist nicht zu glauben. In dieser steinernen Hoelle mit einer Luft,die absoluten Sauerstoffmangel hat. 8 Stunden mit Hammer und Meisel. Ohne Essen, nur Koka. 13.000 Kinder arbeiten zurzeit in den Mienen Boliviens. Es sind bestimmt 40 Grad. Aber die Arbeiter sind Touris gewoehnt, Smalltalk mit einem Kind, das unter menschenunwuerdigen Umstaenden lebt. Es schenkt mir sogar noch Silber. Ich wuensche Glueck, und kann nicht glauben, dass ich wirklich hier bin. Danach Besuch des Gottes der Miene, der stammt noch aus dem 16. JH. Da haben die Indios hier 6 Monate gearbeitet ohne Sonnenlicht zu sehen. Essen schlafen arbeiten. In Dunkelheit. Alkohol und Zigaretten fuer den TIOS.Alkohol in sein Auge, fuer den guten Blick fuer die Adern, Alkohol in alle 4 Himmelsrichtungen und auf sein Geschlechtsteil fuer die Fruchtbarkeit der Pachamama. Noch einmal 10 im Duckgang und dann Licht am Ende des Tunnels, das Licht, die Sonne, Sonne, so hiess auch unsere Fuehrerin. Moege sie noch lange fuer alle scheinen.