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Alt 04.04.2008, 17:12
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Baschtl Baschtl ist offline
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Baschtl Stammes Mitglied
Standard Der Abschied

Hallo,

Dies ist der letzte Eintrag zu diesem Erlebnisbericht. Die Zeit des Uebergangs zwischen der gruenen und der weissen Jahreszeit war sehr intensiv. Stuerme, Sonnenschein, neue Wolkenformationen, mehr Kraehen und Gaense und immer noch sehr kalte Temperaturen. In dieser letzten Zeit haben wir uns auf den Wechsel, die Umstellung in das ziviliserte Leben vorbereitet. Wie koennen wir die Prinzipien des Clanlebens mit uns nehmen und sie leben??
Wir haben verstaerkt mit unseren Traeumen gearbeitet um Rat fuer diese Zeit zu erhalten. All die neuen Einsichten muessen nun gelebt und angewendet werden. Wir haben unsere Camps aufgeraeumt und fuer die kommenden Seekers vorbereitet. Unsere Kanus haben wir ueber den gefrorenen See getragen und sie wurden in die Schule gebracht. In den letzten Tagen des Programms haben wir angefangen Ahornsaft zu zapfen. Es gibt ein Ahornsirup-Camp und wir haben die "Geraete" geschnitzt, die man in den Baum steckt. Ein wirklich leckeres Geschenk dieser Saft. Danke an die Baumleute! 2 Tage bevor dem Ende hatten wir unsere letzte Schwitzhuette und dann ein Fest im Schneecamp. Wir haben getrommelt und getanzt und dabei unser Lean-To verbrannt. So viel Energie und Gegenwaertigkeit!
In unserem letzten Treffen mit den Guides haben wir dann in Einzelgespraechen ueber unsere Gaben und ueber unsere kommenden Herausforderungen gesprochen. Es wurde immer klarer, dass ein Abschied bevor steht. Doch es ist kein Gefuehl von Ende und Anfang, sondern ein Gefuehl des Uebergangs. So wie der Tod ist es kein Ende und Anfang, sondern ein Teil des Ganzen. Zum Abschied haben wir Lederbeutel mit getrockneten Kraeutern geschenkt beckommen. Kinnickinnick! Eine Tradition der Einheimischen. Die Erinnerung das Geben und Erhalten das gleiche sind. Mit diesem Lederbeutel um den Hals startete ich die Wanderung aus der Wildnis. Als ich in der Mitte unseres geliebten Sees stand, habe ich Danke gesagt. Eine kleine Gabe des Kinnickinnick an die Himmelsrichtungen!
Und dann verliessen wir diesen heiligen Ort, diesen Platz der Verbundenheit und Heilung. Ein Platz des Schmerzes und der Traenen. Ein Platz der Freude und des Friedens. Ein Platzt des Seins. Natuerliches Sein!
Dieser Platz wohnt jetzt in uns. Und des ist eine grosse Herausforderung diesen Platz zu schuetzen. Ihm Zeit und Aufmerksamkeit zu geben. Es liegt an uns, ob wir unser Leben von diesem Platz aus leben wollen, oder vom Platz des Egos! Es liegt an uns, sich wieder im Kreis zu versammeln und in Verbundenheit zu leben!

Gigaawaabamin
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