Thema: fuchsbandwurm
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Alt 17.11.2009, 23:09
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Eggl Eggl ist offline
Jäger
 
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Hallo Martin,
Fuchsbandwurmeier gehören zu den vielen Risiken, die das Leben draußen für uns bereit hält. Allerdings zeigen viele wissenschaftliche Studien, dass die Infektionsgefahr sehr viel geringer ist, als häufig propagiert wird. Nur ein sehr geringer Prozentsatz erkrankt mit tödlichem Verlauf. Risiken wie der Straßenverkehr zeigen erheblich höhere Todesraten, dort bewegen wir uns dennoch jeden Tag und nehmen das Risiko oft mit weniger Angst auf uns, wie das Essen von Wildbeeren.
Die häufigsten Erkrankungen zeigen sich bei Landwirten und Forstarbeitern, also Menschen, die über einen längeren Zeitraum regelmäßig mit größeren Mengen der Fuchsbandwurmeier in Kontakt sind. Laut Studie braucht es eine Dauerexposition, die zu einer Überlastung des Immunsystems führt, um zu erkranken. In den Untersuchungen wurde festgestellt, dass fast alle Erkrankten auch Haustiere haben, inzwischen geht man davon aus, dass Hunde und Katzenviel wahrscheinlicher Überträger sind wie Wildfüchse, weshalb regelmäßiges Entwurmen empfohlen wird. An der Uni Würzburg gibt es einen Molekularbiologen und Fuchsbandwurmexperten, der sagt: "Dass man sich von Beeren den Fuchsbandwurm holen kann, gehört ins Reich der Legenden. Es ist für keinen einzigen Patienten erwiesen, dass er sich so angesteckt hat."
Der Krankheitsverlauf ist übrigens nicht zwangsläufig tödlich, bei frühzeitiger Erkennung ist eine medikamentöse Behandlung möglich, allerdings hilft im fortgeschrittenen Zustand der Leberzersetzung nur noch eine Transplantation.

Bei uns laufen übrigens die Füchse über die Felder und scheuen sich nicht, in den Erbeeracker zu koten. Ich koche dennoch nicht alle Erbeeren, bevor ich sie esse. Ich habe für mich entschieden, dass ich meine Immunsystem mit dem Verzehr von Wildpflanzen stärke und mir etwas Gutes tue und mich dadurch vor einer Erkrankung schütze.
Es gibt inzwischen umfangreiche und gute Informationen im Internet und ich empfehle jedem, sich über dieses (superspannende) Thema gut zu informieren, schon das kann Ängste und Unsicherheiten abbauen und zumindest eine Entscheidungshilfe geben.
Liebe Grüße von
Elke
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