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Alt 26.06.2012, 20:20
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Schwefelporling Schwefelporling ist offline
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Juhuu, Angeln!

Zitat:
Rotfeder/Rotauge
Brassen
Karpfen und Karauschen
Kleine Barsche
Außer den Karpfen haben diese Arten in NRW alle kein Mindestmaß, keine maximale Anzahl zum Mitnehmen und keine Schonzeit und sind, neben einigen anderen Arten wie z.B. die Ukelei, klassische Köderfische. Damit ergeben sich, bis auf den Anspruch der Waidgerechtigkeit (=entweder schnelles, sicheres Töten oder schonendes Zurücksetzen mit Hakenlöser und ohne groß Schleim abzureiben), quasi keine Einschränkungen für den Fang. Du kannst sie in eine Köderfischreuse schwimmen lassen, während Du schonmal den Grill anmachst, und dann ruhig dreißig Stück töten und im Lager essen. Die nicht voll ausgewachsenen Exemplare leben normalerweise im Schwarm, lassen sich somit auch in größeren Stückzahlen anlocken und man fängt dann auch mit der Angelrute meistens mehr als nur einen Fisch. Profis holen hunderte an einem Morgen raus.
Ich begnüge mich lieber mit einer handvoll Rotfedern oder Rotaugen zum essen; die kann man gut nach dem Regen fangen oder gegen Sonnenuntergang, wenn sie weit oben gerade nach Futter suchen. Man sieht dann, wie der Schwarm Kreise auf dem Wasser macht- da einfach mit einem kleinen Schimmer (allerhöchstens 4 Gramm, um weiter werfen zu können, besser nur 2 oder 3), Klemmblei und einem kleinen Köder (wie etwas Brot oder zwei Maden) hinwerfen, und reagieren. Nur mal kurz rucken, wenn sich etwas tut (nicht die Rute einen Meter weit nach hinten ziehen), und den gehakten Fisch immer etwas unter Spannung heranholen, nicht zu rigoros, sonst strampelt er sich vielleicht frei, aber auch nicht ganz loslassen, solange er noch viel Kraft hat. Toll ist dafür natürlich eine Rolle, an der sich einstellen läßt, wie leicht der Fisch Schnur abziehen kann, als Puffer. Ansonsten muß das die Elastizität der Rute und der Schnur alleine schaffen. Wenn man keinen Fisch gehakt hat, kann man die Montage etwas heranziehen, so daß der Köder zunächst hochgezogen wird, und dann wieder langsam absinkt, das weckt neues Interesse. Und einfach immer wieder dahin werfen, wo man Fische vermutet. "Anfüttern" hilft natürlich, muß aber oft gar nicht sein. Wenn der Fisch einmal richtig gehakt ist, kann man ihn theoretisch aus dem Wasser reißen, aber man soll natürlich einen Kescher verwenden. Achtung, da haben sie Angst vor und sammeln oft nochmal letzte Kräfte zur Flucht, wenn sie ihn erblicken. Am besten das Netz rechtzeitig tief eintauchen und alles langsam machen, nicht zu ruckartig, bis er drin ist.

befeuchtetes altes Brot (um den Haken kneten) oder Maden gehen gut, manchmal auch Maiskörner aus der Dose oder kleine rote Mistwürmer. Letztere sind auch ein super Köder für Barsch. Außer im Mist findet man sie auch in morschem Holz bzw. im Moder mancher oberer Erdschichten. Wenn man hat; lohnt es sich Maden aus Äpfeln, Nüssen oder Pflaumen zu nehmen, sonst eben die normalen Fliegenmaden. Ich hab schon welche selber "herangezogen", einfach eine Tasse mit nem gekochten Fischkopf draussen auf die Fensterbank gestellt und ein paar Tage später mit den Maden Rotfedern gefangen. Größere Würmer kriegt man aus dem Boden, in dem man einen Spaten oder einfach einen spitzen Knüppel in den Boden sticht und eine Weile dran rappelt (zwei Minuten reichen). Oder halt Steine und Äste umdrehen, in gutem Boden graben usw.. Bevor man beim erfolglosen Angeln verhungert, kann man aber solchen Würmern schon den Darm rausmachen und sie dann essen! Das ist eigentlich reines Fleisch. Ansonsten gehen sie gut für etwas größere Fische, die ihre Nahrung am Grund suchen; und besonders in Flüssen fängt man damit besser. Aal, Karpfen, auch Döbel oder sogar Wels gehen gut auf Würmer.
Letzteren erwischt man auch mit ner stinkenden toten Maus oder Ratte, aber wehe man sticht sich dann beim Beködern am Haken, und der lange Drill erfordert auch Erfahrung und eine gute Ausrüstung. Schon alleine der Karpfen kann schnell wieder futsch sein, dann ärgert man sich. Zumindest für meine Breiten, mit vielen stillen nährstoffreichen Gewässern, ist das Angeln auf die kleineren Arten viel bequemer und erfolgreicher. Solche Fische landet man auch, wenn man nur eine Weidenrute zur Hand hat und ein paar Meter Schnur aus dem Überlebensdöschen, deswegen gehe ich auch hier auf das Angeln mit Köderfischen gar nicht erst ein. Um einen richtigen Hecht mit einer Weidenrute zu fangen, muß man schon ziemlich erfahren sein, also bekommen das die meisten in einer Überlebenssituation wohl sowieso nicht hin.
Wenn die richtigen kleinen Geier im Wasser sind, wie zum Beispiel Sonnenbarsche oder Ukelei, fängt man im Prinzip mit jedem Quatsch seine Fischchen, also auch z.B. mit einer Haselrute und Kellerasseln am Haken. Das kann jedes kleine Kind. Sonst besser mit Wurm, Made oder Brot angeln, das ist ziemlich sicher. Einfach mal probieren! Tief am/auf dem Grund oder nah an der Oberfläche.

Mit Aas lockt man ja nicht nur Aale an, sondern auch Krebse. Das wäre mal eine Idee, eine Art Hummerkorb für Flußkrebse zu bauen. Man kann zum Bau von Fischfallen übrigens nicht nur Holz verwenden, wie man es in der Wildnis einfach müßte, sondern im müllreichen Mitteleuropa kann man auch alten Drahtzaun nehmen, "Kaninchendraht" ist da am besten.
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