Thema: Angeln
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Alt 13.12.2007, 09:46
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Pfadfinder Pfadfinder ist offline
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Tja ...

Also mal davon ausgegangen, das man sich wirklich in einer Notsituation befindet. Also so richtig, irgendwo in der "Pampa" oder auf einer einsamen Insel und nicht nur 5 km von der eigenen Wohnung weg. In so einem Fall kann man wohl getrost auf irgendwelche Gesetze Pfeifen. Das einzige Gesetzt, das dann noch gültig ist, ist "Alles was dir das Überleben sichert, ist erlaubt".

Zum Beschaffen von Fisch gibt es mehrere Möglichkeiten. Welche man auswählt, hängt von der Situation und vom eigenen Können ab. In den meisten Fällen würde ich einen Fischspeer vorziehen, wobei die Bezeichnung "Speer" eigentlich nicht richtig ist. Ein Speer ist zum Werfen, Stoßen wäre aber besser. Stoßen deshalb, weil es einfacher uns sicherer ist, Sowohl für den Erwerb der Beute, als auch für den "Speer".

Im Gegensatz zum (Wurf)Speer würde ich ihn erheblich länger machen und das dünne Ende vorne. Länger, wegen der größeren Reichweite und das dünne Ende vorne, weil leichter anzuspitzen und mit dem dicken Ende hinten leichter zu handhaben.

Bauweise:
Zunächst sucht man sich einen geeigneten Stab, möglichst lang (etwa 2,5 bis 3 m), möglichst gerade und am dünnen Ende etwa fingerdick bis daumendick. Haselnuss wäre mir am Besten geeignet, oder was Bambusartiges. Aber jeder andere Schößling ginge auch, in der Not kann man ja selten wählerisch sein. Wie man ihn "erntet", hängt davon ab, was man an Werkzeug hat. Ist es ein Material mit Rinde, sollte man die im Bereich der Spitze großzügig entfernen. Steht ein Feuer zur Verfügung, sollte man ihn wenn nötig durch erhitzen und biegen begradigen und vorsichtig im Feuer härten (insbesondere den Bereich der Spitze). Dann geht es ans Anspitzen. Steht ein Messer zur Verfügung, mit dem Selben. Wenn nicht, halt mit dem was da ist. Zur Not durch herumreiben auf einem rauen Stein. Die Spitze sollte lang (etwa 10 bis 20 cm) und hart sein. Wenn vorhanden, kann man auch nach einem leichten Anspitzen etwas als Spitze einsetzen. Geeignet wäre z. B. Stein, Glas, Knochen, Muschelschale, Holunder, Blech etc., was man vorher in eine geeignete Form gebracht hat. Bambusartiges Material hat natürlich den Vorteil, das es sich meistens durch einfaches Anschleifen zu einer sehr guten Spitze machen lässt. Eine eingesetzte Spitze sollte natürlich möglichst fest sitzen und wenn möglich gut befestigt werden. Wiederhaken oder Klammern kann an auch basteln, wenn Material und Werkzeug zur Verfügung steht.

Anwendung:
Je nach Situation und Gelände stellt man sich unmittelbar an oder in das Wasser und wartet auf einen Fisch. Ein Anködern verkürzt die Wartezeit. Sichtet man einen geeigneten Fisch, senkt man langsam den Sperr ins Wasser (das vorher zu machen, würde nur unnötig die Spitze aufweichen) und führt die Spitze in Richtung Fisch. Das im Wasser heranführen hat den Vorteil, das man die Lichtbrechung nicht beachten muss. Geführt und zugestoßen wird der Speer mit beiden Händen, in etwa wie beim Billard. Auf diese Weise sollte man mit der Spitze an den Fisch bis auf etwa 10 cm heran. Da die Schuppen der Fische meistens hart und glatt sind und Wasser keine Balken hat, sollten man den Fisch so günstig wie möglich erwischen. Also "Breitseite" oder ins Maul. Je einfacher die Spitze, um so genauer muss man treffen. Hat der Speer keine Wiederhaken, ist es ratsam, den Fisch unmittelbar nach dem Aufspießen in der gleichen Bewegung auf den Boden zu drücken. Natürlich möglichst so, das die Spitze so wenig wie möglich oder gar nicht beschädigt wird. Nicht versuchen den Fisch mit dem Speer aus dem Wasser zu heben, besser hingehen oder vorsichtig zu einem her ziehen (dicht am Boden).

So, hoffentlich habe ich nichts vergessen oder übersehen.

Sofern möglich, sollte man natürlich besser Alternativen wie Fischfallen oder ähnliches nutzen. Insbesondere, wenn man aller Wahrscheinlichkeit nach länger an dem Ort fest hängt. Solche Sachen haben nämlich den Vorteil, nicht dauernd beaufsichtigt werden zu müssen. Die Zeit lässt sich anderes sinnvoller nutzen.

Bis denne und Gut Pfad

Pfadfinder

PS: ist das normal, dass das Feld mit den Smileys rechts soweit übersteht und sich nicht voll aufbaut?
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Der Narr ist nicht nur Gaukler und Possenreißer, oft versüßt er mit seinem Schabernack die bittere Wahrheit.
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