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AdDigDifWorld 06.07.2009 23:52

Ungewöhnliche Frage (nichts für Leute mit empfindlichem Magen)...
 
Hallo zusammen!

Ich weiß nicht, ob meine Frage nicht doch besser in ein anderes Unterforum gehört... Mods, bitte notfalls verschieben. :confused:

Gestern habe ich unseren alten "Hausdachs" begraben. Leider fanden wir ihn erst aufgrund des Geruchs unter dem Gartenschuppen, daher war er schon reichlich "zerpflückt". Ich habe nun mit ihm "abgemacht", dass, wenn er erlaubt, dass ich seinen Schädel, seine Krallen und/oder anderes bekomme, ich die Stelle auch wieder finde, wo er liegt und ihn dann ausgraben darf.

Soweit ja alles klar.

Nur: Hat einer von Euch Erfahrung damit, wie lange ich warten muss, bis die fleißigen Tierchen der Erde die Knochen soweit gereinigt haben, bis kein Fleisch, kein Hirn etc. mehr da ist? Er war ja schon zum größten Teil "verköstigt", das Fell fiel schon auseinander, aber es wird doch sicherlich noch bis ins nächste Jahr hinein dauern, wahrscheinlich sogar deutlich länger, oder was meint Ihr? Ich will ihn halt nicht umsonst ausgraben, nur um festzustellen, dass immer noch was an den Knochen dran ist, was fault... Vor allem der Inhalt des Schädels... Ich dachte mir, dass diese Art der "Reinigung" angemessener ist als wenn ich den verwesenden Kopf in einen Kochtopf schmeiße... :eek:

Noch dazu ist das ein besonderer Boden, dort war mal die Kohlstatt, es ist also eher wie zerbröselte Holzkohle, und soweit ich weiß mögen Regenwürmer keine Holzkohle. Aber es wird wohl trotzdem genug Mikroorganismen geben, denke ich...

Was meint Ihr? :confused:

Viele Grüße,
Adrian

Wangan_Cruiser 07.07.2009 03:26

xD Das ja mal ein geiler Thread! :D

Also, wie lange der komplette Verwesungsprozess dauert, kann ich dir leider nicht sagen, dafür jedoch einen Tipp wo du nachfragen kannst: Spitäler, Leichenhäuser, usw... Tierarzt weiss vielleicht auch etwas...

Wenn es dir egal ist, nimmst dir den Kadaver einmal zur Brust (nicht wörtlich gemeint) und zerlegst ihn einfach, wäscht ihn und die Innereien ... haust weg. Oder du fragst einen Metzger! xD *gg*

Und wegen Mod und verschieben und so... Bin zwar Mod, habe aber keine Rechte... KEINE... *hust... :rolleyes:

Joggl 07.07.2009 11:15

vielleicht wär es besser gewesen wenn du den kadaver einach in einen ameisenhaufen gelegt hättest

in der aktivsten jahreszeit fressen die ameisen dir den kadaver ruckzuck kahl

AdDigDifWorld 07.07.2009 11:22

@Wangan_Cruiser: Hi, danke für Deine Antwort!

Also, ich muss ja zu meiner Schande gestehen, dass ich auf dem Gebiet nicht ganz unbedarft bin, trotzdem weiß ich nicht, wie lange der Prozess in der Erde dauert... Die Ärzte wissen es deshalb vermutlich auch nicht viel besser, noch eher die Bestatter... Die graben aber vermutlich erst bei Grabauflösung die Knochen wieder aus, und 30 Jahre oder so wollte ich nicht warten. ;)

Die Innereien usw. waren schon weg, entweder waren die Maden SEHR fleißig oder, was wahrscheinlicher ist, der Fuchs hat sich auch dran gütlich getan.

Das Ganze stank halt ziemlich, und das Wetter (sehr feucht) half nicht gerade. Deshalb dachte ich, am besten, es wird unter der Erde schön weiter verarbeitet bis zu dem Punkt, wo ich es wieder rausholen kann. :D

@Joggl: Danke auch Dir!

Ja, da magst Du recht haben... Zumal wir hier mehr als genug davon haben (A-Haufen meine ich). Ich hatte nur Bedenken, dass die Teile, die ich gern hätte, dann vielleicht doch noch von anderen Tieren verschleppt werden, so weiß ich wenigstens, wo sie sind...

Hm.

Liebe Grüße,
Adrian

Mücke 07.07.2009 17:38

hi, hab das dazu gefunden..
Ein an der Luft liegender toter Körper verwest etwa doppelt so schnell wie eine im Wasser liegende Leiche und viermal so schnell wie eine begrabene.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Verwesung)
glaub verwesung in särgen ist wiederum anders als wenn man so etwas vergräbt, weil ja doch larven etc dazukommen.
möge dein dachs gut geputzt werden :o:(;)

AdDigDifWorld 07.07.2009 17:52

Hi, vielen Dank fürs Suchen!!

Ich werd wohl nicht vor Ablauf eines Jahres nachsehen, denke ich mal...

Lieben Gruß,
Adrian

nordboen 09.07.2009 09:29

Hallo AdDigDifWorld

Zitat:

dort war mal die Kohlstatt, es ist also eher wie zerbröselte Holzkohle
Zum Thema Kohle weiß ich, dass bei uns in der Gegend ganz bewusst Kohle (fein zerstoßen) auf den Forststraßen ausgebracht wurde, um sie lang"lebiger" zu machen.
Die Idee dahinter ist, dass die obere Schicht der Staße quasi aus reinem Kohlenstoff besteht, dort gibt es eigentlich gar kein Leben mehr. Keine Pflanzen, keine Regenwürmer, keine sonstigen Bodenbewohner. Es würde mich also nicht wundern, wenn man dort auch kaum Mikroorganismen findet. Also wenn ich so ein Mikroorganismus wäre, dann würde ich dort auch nicht einziehen, normalerweise gibt es dort ja nichts zu essen... Solange bis Du dort Euern Dachs begraben hast.
Das sind so meine Gedanken die mir beim Lesen gekommen sind.

Vielleicht musst Du noch mal in einer besinnlichen Stunde "Rücksprache" mit dem Dachs halten und ihn ggf. umbetten, aber informiere Dich sicherheitshalber noch einmal über Kohleböden. Bodenkunde war wirklich nicht mein Lieblingsfach und um den Kurs Waldwegebau bin ich glücklicherweise drum herum gekommen ;-)

Beste Grüße,

nordboen

AdDigDifWorld 09.07.2009 23:27

Zitat:

Zitat von nordboen (Beitrag 9225)
Keine Pflanzen, keine Regenwürmer, keine sonstigen Bodenbewohner. Es würde mich also nicht wundern, wenn man dort auch kaum Mikroorganismen findet.

Ups... :o

Ich werd mich nochmal schlau machen und mit dem Herrn Dachs (irgendwie meinen wir, es war ein "er", ob's stimmt?) ein Schwätzchen halten...

Vielen Dank für Deinen Input!!

Viele Grüße,
Adrian

Baschtl 18.07.2009 09:21

Hallo, das ist ja spannend. Ich habe genau das gleiche Experiment hinter mir. Freunde von mir haben einen Dachs begraben und dann haben wir ihn nach einem Jahr wieder ausgegraben. Das war eine echte Härteprobe. Ich habe ja schon so einiges gerochen und gegessen, aber super ranziges Dachsfett ist echt eine Härte.
Eine der Punkte bei diesem Thema ist die Angewohnheit von uns Menschen Tote zu begraben. Das machen wenige Tiere und es verlangsamt den natürlichen Prozess ungeheim. Je tiefer du gegraben hast, desto länger wird es dauern, dass der Dachs in den Kreislauf des Waldes übergeht. Für mich war es eine echte Herausforderung, den stinkenden Dachs auseinanderzunehmen.

Liebe Grüße und Viele Erfahrungen

Bastian

Susanne 22.07.2009 09:58

Da muss ich einfach mit einem Kindheitstrauma aufwarten: Ich hatte mit neun Jahren eine Schildkröte, die ich sehr liebte. Leider ist sie im Frühling nicht mehr aufgewacht. Ich war untröstlich, erinnerte mich aber dann plötzlich an eine Abenteuer-Geschichte, in der erzählt wurde, dass jemand eine tote Schildkröte in einen Ameisenhaufen gelegt hat und nach einigen Wochen der saubere Panzer übrig geblieben war. Das musste ich natürlich auch probieren, denn es schien mir verlockend, von meinem Haustier wenigstens einen schönen Panzer zur Erinnerung behalten zu können. Ich hatte zwar im Garten keinen Ameisenhaufen, aber es rannten sonst genug dieser Tierchen herum, und ich dachte, es müsste ausreichen, wenn ich die Schildkröte einfach für zwei oder drei Monate in einem Beet vergraben würde. Nach ca. dieser Zeit buddelte ich wieder auf. Ich kann mich noch wie heute an den Anblick (nicht mal den Geruch, der hielt sich in Grenzen!!) erinnern: aus allen Öffnungen den Panzers quollen dicke weiße Maden. Ich bat damals meinen Vater, die Schildkröte wieder zu vergraben, irgendwo, wo ich nicht mehr drüberstolpern würde.
Ich liebe Spinnen, Schlangen, Skorpione, Kröten - kurz: alles, was von den meisten sonst als eklig empfunden wird. Aber in Bezug auf Maden hab ich immer noch einen etwas empfindlichen Magen...
Eure Susanne


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