Susanne
28.03.2004, 14:34
Liebe Leute!
Für mich jedes Jahr völlig unverständlich, denn es besteht ja wirklich keine Ähnlichkeit zwischen diesen Pflanzen, aber so liest man es immer wieder in der Zeitung: Dieses mal zur Abwechslung nicht die Verwechslung zwischen Bärlauch und Maiglöckchen, sondern mit der Herbstzeitlose:
Ein Ehepaar, 58 und 63 Jahre alt, suchten für einen Strudel Kräuter. Statt des beliebten Bärlauchs nahmen sie jedoch die Blätter einer sehr giftigen Pflanze, der Herbstzeitlose, und würzten den Strudel damit. Die Vergiftungserscheinungen setzten rasch ein, der Mann starb nach einem Tag, die Frau schwebt in Lebensgefahr.
Um wenigstens für die Unmengen Mitglieder unseres Forums diese Verwechslung absolut unmöglich zu machen, werde ich hiermit gründlich damit aufräumen.
Gemeinsam haben die drei Pflanzen ihre Familie: Sie gehören alle den Liliengewächsen an. Aber damit ist es mit den Gemeinsamkeiten auch schon vorbei.
1. unterscheidet sich das Aussehen: Das Maiglöckchen (Convallaria majalis) treibt im Frühjahr im Gegensatz zum Bärlauch (Allium ursinum) IMMER je zwei Blätter aus, Bärlauch einzeln. Die Form der Blätter ist ähnlich: lanzettlich mit Spitze. Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) blüht zwar im Herbst, aber bereits im Frühling erscheinen büschelweise lanzettliche, aber nicht ganz so spitze Blätter, immer mindestens 5 an einem Stiel. Die Blätter haben wir im Moment im Garten, deshalb auch unser Foto. Das Problem mit dieser Pflanze ist ansonsten, dass sie im Frühling die Blätter treibt, im Herbst aber, wenn sie blüht, diese längst wieder eingezogen sind und deshalb auch in kaum einem Pflanzenbuch zu finden (man fotografiert ja gemeinhin die Blüten!)
2. Der Geruch: und damit sind wir auch beim allersichersten Unterschied! Der Bärlauch besitzt - im Gegensatz zu beiden anderen Pflanzen, die kaum einen definitiven Geruch haben - einen ganz starken Knoblauchduft (oder -gestank?). Abpflücken, ein wenig zwischen den Fingern zerreiben, und schon ist jeder Zweifel beseitigt. Und sollte der Geruch kein knoblauchiger sein, bitte GRÜNDLICH die Hände waschen, die Giftigkeit ist so stark, dass ein Kind, das ein paar Schlucke vom Wasser, in dem der Maiglöckchenstrauß steht, nimmt, daran sehr schnell sterben kann.
Eines muss ich allerdings noch hinzufügen: Wenn man so richtig auf Bärlauchernte geht - und der Bärlauch wächst an manchen Stellen (lichten, feuchten Laubwäldern) sehr dicht, Blatt an Blatt, kann es schon passieren, dass man beim Rupfen das eine oder andere giftige Pflänzchen erwischt. Denn Maiglöckchen und Herbstzeitlose fühlen sich in ganz derselben Gegen wohl. Also: Jedes Blatt genau anschauen!!
Hier noch eine nette Homepage über Bärlauch mit Kochrezepten http://www.baerlauch.net
Leider wächst bei uns im Oberland nicht viel Bärlauch, da muss man ein wenig nachhelfen (indem man - wie wir - am Bachufer ein paar Zwiebelchen davon einsetzt).
Einen wunderschönen Frühling wünscht Euch
Susanne
Für mich jedes Jahr völlig unverständlich, denn es besteht ja wirklich keine Ähnlichkeit zwischen diesen Pflanzen, aber so liest man es immer wieder in der Zeitung: Dieses mal zur Abwechslung nicht die Verwechslung zwischen Bärlauch und Maiglöckchen, sondern mit der Herbstzeitlose:
Ein Ehepaar, 58 und 63 Jahre alt, suchten für einen Strudel Kräuter. Statt des beliebten Bärlauchs nahmen sie jedoch die Blätter einer sehr giftigen Pflanze, der Herbstzeitlose, und würzten den Strudel damit. Die Vergiftungserscheinungen setzten rasch ein, der Mann starb nach einem Tag, die Frau schwebt in Lebensgefahr.
Um wenigstens für die Unmengen Mitglieder unseres Forums diese Verwechslung absolut unmöglich zu machen, werde ich hiermit gründlich damit aufräumen.
Gemeinsam haben die drei Pflanzen ihre Familie: Sie gehören alle den Liliengewächsen an. Aber damit ist es mit den Gemeinsamkeiten auch schon vorbei.
1. unterscheidet sich das Aussehen: Das Maiglöckchen (Convallaria majalis) treibt im Frühjahr im Gegensatz zum Bärlauch (Allium ursinum) IMMER je zwei Blätter aus, Bärlauch einzeln. Die Form der Blätter ist ähnlich: lanzettlich mit Spitze. Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) blüht zwar im Herbst, aber bereits im Frühling erscheinen büschelweise lanzettliche, aber nicht ganz so spitze Blätter, immer mindestens 5 an einem Stiel. Die Blätter haben wir im Moment im Garten, deshalb auch unser Foto. Das Problem mit dieser Pflanze ist ansonsten, dass sie im Frühling die Blätter treibt, im Herbst aber, wenn sie blüht, diese längst wieder eingezogen sind und deshalb auch in kaum einem Pflanzenbuch zu finden (man fotografiert ja gemeinhin die Blüten!)
2. Der Geruch: und damit sind wir auch beim allersichersten Unterschied! Der Bärlauch besitzt - im Gegensatz zu beiden anderen Pflanzen, die kaum einen definitiven Geruch haben - einen ganz starken Knoblauchduft (oder -gestank?). Abpflücken, ein wenig zwischen den Fingern zerreiben, und schon ist jeder Zweifel beseitigt. Und sollte der Geruch kein knoblauchiger sein, bitte GRÜNDLICH die Hände waschen, die Giftigkeit ist so stark, dass ein Kind, das ein paar Schlucke vom Wasser, in dem der Maiglöckchenstrauß steht, nimmt, daran sehr schnell sterben kann.
Eines muss ich allerdings noch hinzufügen: Wenn man so richtig auf Bärlauchernte geht - und der Bärlauch wächst an manchen Stellen (lichten, feuchten Laubwäldern) sehr dicht, Blatt an Blatt, kann es schon passieren, dass man beim Rupfen das eine oder andere giftige Pflänzchen erwischt. Denn Maiglöckchen und Herbstzeitlose fühlen sich in ganz derselben Gegen wohl. Also: Jedes Blatt genau anschauen!!
Hier noch eine nette Homepage über Bärlauch mit Kochrezepten http://www.baerlauch.net
Leider wächst bei uns im Oberland nicht viel Bärlauch, da muss man ein wenig nachhelfen (indem man - wie wir - am Bachufer ein paar Zwiebelchen davon einsetzt).
Einen wunderschönen Frühling wünscht Euch
Susanne