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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bast weichmachen


Tarin
27.12.2007, 22:26
Hallo an alle, ich hab mal eine Frage: Ich habe mal gelesen, dass man Bast ganz weich bekommen kann, sodass man damit weben kann und Schnüre draus herstellen kann. Kann mir irgendjemend erklären, wie das funktioniert? Ich habe bis jetzt nur harte, getrocknete Baststreifen hinbekommen, indem ich frische, gerade Lindenzweige "gepflückt" und die Rinde abgeschält habe. Dann habe ich noch die obere,dunklere Schicht Rinde abgemacht und die Streifen in dünnere Stücke geschnitten und dann getrocknet. Man kann zwar jetzt ziemlich feste Schnüre aus dem Bast flechten, aber er ist sehr hart/unbiegsam.
Was habe ich falsch gemacht? Muss man den Bast irgenwie einweichen? Wenn ja, wie lange? oder muss er in einer bestimmten Jahreszeit gepflückt werden?

Wär toll, wenn mir jemand helfen könnte. Danke schon mal im Voraus:)

survival
28.12.2007, 13:10
Hallo Tarin!

Richtig, Bast einweichen bis er weich ist 5-30 min, dann das Wasser abstreifen und verarbeiten.
Die beste Jahreszeit ist herbst aber es kommt immer darauf an aus was für Pflanzen bäume du die Schnur machen willst.
Cu Tom

Tarin
28.12.2007, 19:15
Hi Tom,
vielen Dank für die Info. Da lag ich ja schonmal gar nicht so schlecht:D Ich werds mal ausprobieren. Ich berichte vom Ergebnis!
Tarin

Tarin
22.03.2008, 12:30
Ich bin endlich dazu gekommen, meinen im letzten Frühling gepflückten und zerkleinerten Lindenbast einzuweichen! Ich hab ihn in warmem Wasser ca. 3 Stunden eingeweicht, aber hinterher - nachdem er wieder getrocknet war - war er fast wieder so hart wie vorher. Muss der Bast vielleicht frisch eingeweicht werden, um ein Ergebnis zu erzielen? Noch längere Einweichzeit würde evtl. ja auch helfen.
:confused:

holy_twilight
14.05.2009, 17:35
mir war so als müsste das zeug viel länger im wasser liegen um ein wenig vor sich hin zu fermentieren....hab da aber in der VO net aufgepasst und muss mich erst nochmal erkundigen. aber irgendwie dacht ich so an mehr als eine woche auf jeden fall. aber ohne garantie ich werd nochmal nachfragen :)


Addendum:

Anne Reichert, Bast - textiles Material der Steinzeit (http://freenet-homepage.de/neolithikum/AR-Bast203-207h.pdf)

Da stehts drinne ;)

In Anbetracht dessen würd mich interessieren wie du den Bast von der Borke abbekommen hast?^^

Tarin
07.08.2009, 16:27
Vielen Dank für den tollen Link! Habs zwar jetzt gerade erst entdeckt, aber besser spät als nie. Gut, ich muss den Bast also wirklich VIEL länger einweichen lassen. Werde ich mal ausprobieren.
In Anbetracht dessen würd mich interessieren wie du den Bast von der Borke abbekommen hast?^^
Ich habe ja einfach frische Zweige genommen, da war noch kein richtiger Bast dran. Die dunklere Schicht, die dran war, habe ich mit einem Messer abgeschabt.
Bin ja mal gespannt, wie der Bast wird, wenn ich ihn wirklich so lange einweichen lasse. In zwei Monaten oder so...:cool:

holy_twilight
05.09.2009, 17:04
jo viel erfolg. ich würds einfach draußen im garten machen wenn ich dich wäre. das zeug stinkt nämlich ziemlich soviel ich gehört hab und das kriegste auch net durch wasser wechseln weg.

oliver
08.02.2010, 22:56
Hallo,

was ist aus dem Bast geworden? Hat´s funktioniert oder gammelt er noch?
Weißt du schon, was du damit anfangen möchtest?

Ulmenbast löst sich viel, viel schneller und ist annähernd so stabil wie Lindenbast. Hab selber seit 5 Monaten Lindenrinde eingeweicht und der Bast macht trotz gutem Zureden nicht die geringsten Anstalten, sich endlich abzulösen.

Grüße
Oliver

German Yeti
12.01.2011, 17:52
Anne Reichert, Bast - textiles Material der Steinzeit (http://freenet-homepage.de/neolithikum/AR-Bast203-207h.pdf)

Da stehts drinne ;)


Hi.

Der Link hätte mich auch interessiert, ist aber leider r=r nicht mehr verfügbar. :mad:

G.Y.

German Yeti
12.01.2011, 18:14
Ich noch mal.

Habe selber auch schon Lindenbast in Wasser eingelegt und drauf gewartet, das er sich in seine Fasern auflöst.
Was immer passiert ist, das sich so eine schleimige Substanz auf dem Bastmaterial bildet, die entfernt werden muß und es stinkt schon heftig.
Am besten ließen sich die Fasern bei Bast lösen, der schon länger draußen gelegen hatte und Wind und Wetter ausgesetzt gewesen war.
Daraus habe ich schon mal eine 20 m lange Schnur hergestellt.
Ich denke mal, das hier so eine Art Rotteprozeß nötig ist um die Fasern heraus zu lösen, so wie bei der Gewinnung von Flachs-/Leinenfasern, da war ja auch die Rede von Flachs-Rotte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Flachsrotte

G.Y.