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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Winterwald - eine stille Zeit?


Bergziege
18.12.2007, 07:48
Servus,

habe am Wochenende (15.12.07) mit meiner Familie an einer geführten Tour (VHS Innsbruck) unter der Leitung von Dr. Manfred Föger teilgenommen.
Zuerst fuhren wir mit der neuen Hungerburg hinauf zur Bergstation, wo pünktlich alle Teilnehmer der kleinen Gruppe eintrafen.
Aufgrund der ausgezeichneten Schneeverhältnisse und des Christkindlmarktes herrschte ein ziemlicher Trubel.
Gemeinsam marschierten wir los, und schon nach ein paar Minuten standen wir "mitten im Wald", die Stille und die Kälte war deutlich spürbar geworden.
Bei einem altem Baumstrunk erfuhren wir viel über das Leben der Ameisen und ihrer Feinde, im dem besonderen Fall den Specht.
Ein paar Meter weiter entdeckten wir frische Hügel von Wühlmäusen und unter der Rinde eines alten Baumes hatten es sich schon
einige Spinnen "gemütlich" gemacht.
Kurz unterhalb der Arzler Alm fanden wir relativ frische Fuchsspuren, in der Gangart, in der der Fuchs nur 2 Spuren hinterlässt (diagonal) hinterlässt.
Manche Spuren (Reh, Marder) waren schon etwas äter (vereist) und dadurch etwas größer als der ursprüngliche Abdruck.
Wir erfuhren einiges über die Pflanzen im Winter, zum Beispiel, dass grüne Blätter noch wichtige Flüssigkeitsspender sind, dass die Blätter der Esche auch im Winter ihren Nährwert behalten und dass das Überleben einiger Tiere zu einem maßgeblichen Teil von der Buche abhängen.
Auf der Wanderung zurück war ein unbeschreiblich schönes Licht, zwischen den schneebedeckten Bäumen glänzte die untergehende Sonne, wie Gold ...

Zm Abschluss erzählte uns Manfred noch, wie die Tiere die Nacht verbringen,
was den meisten Damen in unserer Runde unvostellbar erschien, so ausgefroren waren sie.
Zumindest unsere Innerstes wurde erwärmt, bei dem Gedanken, dass manche Vogelarten sich aufplustern und in "kuscheligen" Gruppen von bis zu 50 Vögel schlafen.
Interessant war auch, dass es Vögel gibt, die sich untertags beinahe ihr Körpergewicht (von 2 auf 4 Gramm!) "anfressen", was in der Nacht wieder "verbrannt" wir,
wäre praktisch, jetzt in der Keksezeit ;) .

Nach 3 Stunden sind wir alle um viele Eindrücke reicher auf der Hungerburg angekommen, und es war gar nicht so leicht, zwischen den ganzen Leuten und dem Gedränge.

Winterwald - eine stille Zeit?

Nicht wirklich, wie wir Dank Manfred erfahren durften, vor allem auch weil man bei Manfred's Erzählungen stets sein Liebe zur Natur heraushört, in Zukunft werden wir sicher die "Wildnis" rund um Innsbruck mit ganz anderen Augen sehen...

liebe Grüße, ein besinnliches Fest und rutscht alle gut rüber

Richard