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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sehnenbelegten Recurve mit Leinölfirnis behandeln?


Steilpassfänger
28.03.2007, 11:55
Hallo!

Wollte wissen, ob Leinölfirnis für die Endbehandlung von sehnenbelegten Bögen verwendet werden kann, oder ob es dem Backing, besonders dem Hautleim schadet.

Wer hat Erfahrung mit der Endbehandlung von sehnenbelgeten Bögen? Welche Lacke, Öle wäre für ein Backing mit Schlangenhaut geeignet?
Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

greetz

survival
30.03.2007, 18:55
Hallo und herzlich willkommen im Forum!
Ich würde auf einen sehnenbelegten Bogen noch eine Schutzschicht draufgeben. Bei meinem Bogen war es Rohhautbelag, den ich noch ein wenig eingeölt habe, damit er etwas wasserabweisender wird. Es ist gleichgültig, welches Öl Du nimmst. Ich nehme gerne das Hartöl Spezial von der Firma Leinos her, da es nicht ranzig wird, Bienenwachs beinhaltet und somit eine bessere Schutzschicht bildet. Außerdem duftet es nach Orange. Am liebsten würde ich natürlich eine Schlangenhaut verwenden. Da ich aber noch nie Klapperschlange aus einer Zucht angeboten bekommen habe und ich nicht den Handel mit wild lebenden Schlangen unterstützen möchte, habe ich bis jetzt drauf verzichtet... Habe noch nie gehört, dass man Schlangenhaut noch einölen muss, da diese ja sowieso schon eine Schutzschicht ist.
Hast Du Fotos von Deinem Bogen? Was für ein Design hast Du ihm gegeben? Wie schnell ist er?
Alles Gute
Thomas

Charles
04.04.2007, 12:56
Hallo Steilpassfänger,

es ist vollkommen egal, mit was Du Deinen sehnenbelegten Bogen behandelst, um ihn vor der Witterung zu schützen. Seien es Öle (Wichtig, sie müssen sich oxidieren bzw. aushärten!!!), Fette, Wachse, egal ob tierisch oder pflanzlich, all das spielt keine Rolle. Denn der getrocknete Hautleim ist nicht so heikel und verträgt sich mit viele Beschichtungen. Das sind zumindest meine Erfahrungen (alle Angaben ohne Gewähr). Der Leinölfirnis braucht eeeeeeewig zum aushärten.

Ich selber mag ranzige Fette/Öle nicht so, früher habe ich sie verwendet, heute aber nehme ich als Schutz für meine sehnenbelegten Bögen, egal ob es Schlangenhaut drauf ist oder Rohhaut oder sonstwas, Paraffinwachs.
In einem Gefäß etwas Paraffinwachs schmelzen und auf dem Rücken und die Seiten des Bogens das Wachs mit dem Pinsel aufgetragen. Fertig. Eventuell schnell drüber mit dem Fön, damit die Pinselstriche des Wachses verlaufen und sich das Wachs schön verteilt. Einfacher geht es nicht mehr und maximaler Schutz gegen den feuchten Witterungen! Trocknungszeit null.

Ich habe mal, weil es mich interessiert, einen sehnenbelegten Bogen ohne Schutzschicht bzw. Schutzbelag einen ganzen Tag im strömenden Regen benützt. Die Oberfläche des Sehnebelags hatte sich leicht gallertartig aufgelöst, ganz leicht nur, geklebt hat der Bogen überall, aber er hat die Tortur gut überstanden. Er hat zwar gute 4 Monate gebraucht zum trocknen, aber Stringfollow oder so hatte der Bogen nie bekommen.

Also alles halb so wild, der Hautleim kann vieles ab!



Gruß,

Charles

Steilpassfänger
11.04.2007, 10:55
Danke für die die guten Antworten. Habe den Bogen noch nicht fertig. Ich lasse mir lieber etwas mehr Zeit um Fehler zu vermeiden. Sobald er fertig ist, werde ich mal Fotos online stellen.

Zur Aufklärung: Natürlich bin ich auch gegen den Handel mit Schlangenhäuten von wildlebenden Schlangen. Habe die Haut von einem befreundetem Tierpräparator, der das verendete Tier aus einer Tierhandlung bekam.