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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bären!


Roman
24.05.2006, 09:31
Guten Morgen!

Ich verfolge die "Bären-Hysterie" nun schon eine gewisse Weile. In Bayern ist er ja zum Abschuss freigegeben worden und in Tirol lt. heutigem Zeitungsberichten auch. Ich finde es sehr schade, wenn man ein Tier zuerst "auswildert" und dann zum Abschuss freigibt - ich muss allerdings dazu sagen, dass ich von der Materie an sich (Auswildern von Tieren) mich nicht besonders auskenne. Da Susanne und Thomas ja in Tirol leben würde mich ihre Meinung interessieren- wie sie darüber denken.

In den ganzen Foren, meistens bei den Zeitungen dabei, gibt es zwei Lager. Auf der einen Seite die Tierschützer und auf der anderen Seite die Abschussbefürworter.

survival
24.05.2006, 10:45
Lieber Roman!
Ja, wir beobachten die Geschichte auch mit Spannung. Wir haben bis jetzt noch nicht gewagt, unsere Gedanken auszusprechen, aber hier sind sie jetzt: Bevor ein wildes Tier eingesperrt wird, ist es humaner, es zu töten. Sonst haben wir wieder einen eingesperrten Bären, und noch einen und noch einen... Was jetzt wichtig ist: Dass wir aus den Fehlern, die evtl. gemacht worden sind, lernen, damit es das nächste mal besser klappt. Wenn man keine Fehler findet, muss man einfach akzeptieren, dass solche Projekte schief gehen können. Da wir ab und zu mit dem Alpenzoo zusammenarbeiten und von seinem Chef, dem Martes, eine gute Meinung haben, schauen wir immer auch dessen Meldungen an, er ist nämlich in diesem Fall der Profi: auch Dr. Martes sagt, dass er den Bären nicht im Alpenzoo aufnehmen würde. Er könne ihn nicht mit den anderen Bären zusammen lassen, und es wäre für das wilde Tier nur eine Quälerei, für den Rest seines Lebens eingesperrt zu sein!
Thomas und Susanne

Roman
24.05.2006, 11:11
Hallo!

Danke für die schnelle Antwort.

Ich denke mir so: Als erstes werden die Tiere die fast von den Menschen ausgerottet worden sind wieder "ausgewildert" (mir fällt kein passender Ausdruck ein), wenn sie dann in freier Wildbahn ihren Instinkt folgen und Nutztiere oder gar Menschen angreifen dann werden Stimmen die den sofortigen Abschuss fordern laut. Das ist doch ein Teufelskreis. Ich weiss wircklich nicht was besser ist, die Tiere nicht auszusiedeln oder schon.

Wir sollten versuchen im Einklang und Respekt mit der Natur leben und nicht uns als "Krone der Schöpfung" sehen. Bis es allerdings soweit ist fließt wahrscheinlich "sehr viel Wasser in Bach hinab".

PS: Ich freu mich schon auf den Grundkurs.

So long...

lg

samoa
24.05.2006, 11:59
Ich hab schon immer gesagt, die Welt läuft verkehrt,.es hat sich alles gedreht und gewandelt,.die Völker wurden ausgerottet, oder vertrieben , sodaß sie gezwungen waren in fremden Territorien zu leben, gezwungen waren umzulernen, von Jägern zu Bauern, die Tiere werden gefangen und zur Belustigung der Menschen eingesperrt, dann werden sie ausgewildert, weil man den Ursprung wieder herstellen möchte, doch so einfach wie man sich das vorstellt geht das nicht. Naja wann werden die Menschen endlich klüger,.ich warte drauf

survival
25.05.2006, 08:47
Hallo!
Die Bären leben in Österreich derzeit hauptsächlich im Nationalpark Kalkalpen/Ötschergebiet. Dort haben sie viel viel mehr Platz als in Tirol und Bayern. Der Raum ist hier zu knapp, daher viel öfter eine Konfrontation zwischen menschlichem und bärigem Lebensraum zwingend. Das wäre so, als ob wir fürchterlich hungrig an einen gedeckten Tisch kommen würden, auf dem ein Schild auf russisch steht: "Essen verboten".
Ich hoffe, dass wir aus unseren Fehlern lernen können für unseren nächsten Versuch.
Mfg Thomas

Christian
27.05.2006, 17:10
Hallo Leute,

ich habe gehört, daß der Bär als 'Problembär' gilt, weil er in menschliche Siedlungen einbricht und sich zu nahe an uns heran wagt. In Kanada werden solche Bären auch gejagt. und wenn ein Bär aus der Reihe tantzt, dann ist das Projekt noch nicht gescheitert. Die anderen Bären verhalten sich ja unproblematisch.
Aber setllt euch vor der Bär verletzt einen Menschen oder sogar ein Kind. Die Pressemeldungen und die Frage nach den Verantwortlichen möchte ich dann nicht lesen müssen. Dann ist es aus mit der Romantik, daß es in den Alpenländern wieder Bären gibt.

Ciao Christian

Susanne
27.05.2006, 18:57
Stimme Dir absolut zu, lieber Christian. Ich weiß noch gut, welche negativen Schlagzeilen die rumänischen "Müllbären" machten, als sie eben dieses Verhalten an den Tag zu legen begannen. Allerdings: Warum wird ein Bär "problematisch"? Ist da nicht letzten Endes wieder der Mensch dran Schuld?
Susanne

MeisterPez
08.06.2006, 12:55
jaja Nurmi unser Ötscherbär *g* bis auf ein paar ausgeräumte Bienenstöcke jedes Jahr haben wir hier keine bärigen Probleme :)

Mücke
30.12.2008, 23:32
ich verschling grad ein sehr tolles buch,`die seele des bären´, von charlie russell und maureen enns. sie haben 3 bärenjunge im russischen kamtschatka ausgesiedelt. das projekt dürfte damals, 1997 - 2003, sehr medienpräsent gewesen sein, vielleicht hat der eine oder andere von euch das mitbekommen. es gab auch einen film darüber, walking with giants, weiß aber nicht ob ers bis zu uns geschafft hat. jedenfalls sehr spannend und empfehlenswert..

lg Mücke

http://ecx.images-amazon.com/images/I/51DME6MZFKL._SL500_AA240_.jpg

Joggl
31.12.2008, 15:26
ich denke auch, dass es bei der derzeitigen situation so gut wie unmöglich ist Bären in Tirol anzusiedeln. Bären brauchen derart große Reviere, die sie in Tirol aber nicht haben.
Um eine problemlose Wiedereinsiedelung des Bären zu gewährleisten, müsste erst einmal das Umfeld angepasst werden, was bei der gängigen Tiroler Meinung zu allem was größer ist als ein Reh auch ziemlich Problematisch sein könnte.
Die Menschen müssten aufgeklärt und natürlich die notwendige Landschaft zur verfügung gestellt werden. Nur woher bekommt man in Tirol noch diesen Platz?
Aber vielleicht können wir ja mal bei den Tiroler Golfplätzen nachfragen, die müssten noch etwas Fläche übrig haben (:rolleyes:) ...

Susanne
31.12.2008, 18:30
Die Idee ist nicht übel, Joggl, vielleicht sollte man mal damit anfangen, bei den Golfplätzen nachzufragen, ob sie Raum für die Überlebensschule Tirol zur Verfügung stellen möchten. Ganz so gefährlich wie die Bären wären wir ja nicht, oder???
Susanne

Joggl
31.12.2008, 19:51
dort muesstet eher ihr euch vor den wilden golftouristen schuetzen, da ist ja auch schon einiges passiert mit unkontrolierbar herumfliegenden golfbaellen

aber man fragt sich schon, warum hunderte quadratmeter fuer golfplaetze draufgehen (vor allem in tirol wo eh schon so ein platzmangel herrscht), aber fuer die wiederaufforstung der lebensraeume von baeren und anderen tiere, stellen sich alle quer

Mücke
01.01.2009, 14:34
ein problem is auch, dass es zuwenige bären in der gegend gibt, als dass es genug genetischen austausch gebe.. hab ein paar wildtierbiologie vorlesungen hinter mir und die meinten, die problembären in .at hatten alle dieselbe mutter, die mit falschen abwehrmassnahmen vom menschen erzogen wurde und das verhalten an ihre jungen weitergab. wenn so selten über andere bären berichtet wird, ist es kein wunder, dass ein gewisser ruf dem bär voraus eilt, obwohl eigentlich der mensch falsch reagiert hat.
es is schade, dass so selten von `schönen´ bärenerlebnissen erzählt wird, und wenns mal probleme gibt so ein rummel daraus gemacht wird.. medien halt :(.
dabei zeigen die ja nicht geringen bärenpopulationen in slowenien ganz gut, dass es auch anders geht und mensch und tier friedlich nebeneinander leben können.

für mich ist die ironie in der gesellschaft, dass viele menschen keine bären in den wäldern wollen, weil das ja gefährlich ist.. auf der anderen seite springen sie von 150m hohen bungee rampen, um sich nen adrenalinschub zu holen oder rasen mit 150 auf der autobahn..
aber darf über sowas gar nicht nachdenken, ich freu mich dass es noch manch gegenden gibt wos funktioniert beziehungsweise wenn wieder mal irgendein projekt ein bisschen licht in die sache bringt..

vikcid
14.01.2009, 13:23
Jo der Bääär ist los, oder a net!!!
Aber eines ist sicher, in welcher form auch immer der Mensch hat sie am gewissen.
Ein Bekannter von mir ist Jäger und ich habe einen Einblick in die Machenschaften der Jägerei bekommen. Na prost Malzeit!!! Jo do is da Bär los! Das die Bären in Öst. Verschwunden sind ist sicherlich kein Zufall.
Da gibt es so viele Hintertürchen und Grauzonen im Jagdgesetzt das einen schlecht wird. Sicher darf man die Jägerschaft nicht global verurteilen, überall gibt es Schwarze Schafe, in jeder Vereinigung…
Aber die Jungbären vom Ötscherland sind sicherlich nicht einfach nur so verschwunden!
Im NO-Weinviertel hat angeblich ein Jagtaufseher und von Beruf Polizist einen Fischadler geschossen, na prost, Gott sei dank wurde er fast auf frischer tat erwischt. Die Jägerschaft ist empört und zugleich zweigeteilt, denn die nehmen ja schon überhand… die Fischbestände schrumpfen…
Da ist eine eigene Gesellschaft am werken denen es nur um das Erlebnis einen König der lüfte oder einen Bären zuschießen geht. Die Trophäen müssen sie ins Ausland bringen wenn sie dise Präparieren lassen wollen. Oder sie entsorgen sie im Wald…es geht nur um den Abschuss und sein Erlebnis dabei und wem erzählen sie ihre Jagderlebnisse? nur Gleichgesinnten… fängt mit M an und hört mit afia auf. Das hat mit Jägerei und alles was dazu gehört nichts zu tun. Das ist ein eigener Menschenschlag, denen bewusst ist das sie Unrechtes machen… Da wird das gute wirken von vielen Menschen zunichte gemacht, leider ist es so.
Aber es gibt hoffnung…

Mücke
02.04.2009, 18:55
tirol hat nen neuen mitbewohner..
http://www.wwf.at/de/menu27/artikel1092/

Mücke
09.12.2009, 20:06
bärenautobahnen/-management in kroatien.. link (http://www.youtube.com/watch?v=p176iHYVRpo)