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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwitzhütte


Tom
27.01.2004, 15:56
Hallo Thomas!

Seit geraumer Zeit mache ich mir schon Gedanken über das Thema Schwitzhütte. Ich hätte dazu ein paar Fragen.

1. Wie "heilig" ist das Thema Schwitzhütte. Ist eine Schwitzhütte nur etwas für spirituelle Sitzungen oder kann ich eine Schwitzhütte auch als 'Outdoor Sauna' im Garten errichten.

2. Wo hast du die Schwitzhütten-Zeremonie gelernt? Wer brachte sie dir bei?

3. Kannst Du die Zeremonie hier nochmals kurz bechreiben? Kann man die Zeremonie erlernen - durch welche Ausbildung oder nur so?

4. Gibt es Literatur über diese Art von Zeremonien der Indianer? Wenn ja, welche?

Veilleicht erhalte ich auf diesem Weg ein paar Antworten.

Danke

Tom

survival
27.01.2004, 21:10
Hallo Tom!
Da hast Du ein ziemlich umfangreiches Thema angeschnitten, über das man vermutlich Jahre lang reden und diskutieren könnte. Ich werde mich aber bemühen, kurz und bündig auf deine Fragen einzugehen:
1. Wie heilig die Schwitzhütte ist, hängt davon ab, wie heilig du sie machst. Wenn du mit einem "Altar" (den heiligen Regeln eines ganz bestimmten Medizinmannes oder sonstigen spirituellen Lehrers bzw. eines bestimmten Stammes; z.B. hatten manche Stämme die heilige Tradition, den Eingang der Sweat immer im Osten anzulegen, andere wiederum nur und ausschließlich im Westen...) schwitzt, dann musst du auch bereit sein, rein aus Respekt gegenüber dem Inhaber des Altars, dich an genau diese Regeln zu halten. Es ist ganz deine Entscheidung und auch deine Verantwortung, wenn du dir eine Sweat in den Garten stellst und ganz locker ein privates Schwitzbad veranstaltest. "Heilig" heißt im übrigen für mich auch nicht, dass man nur mit sauertöpfischer Miene und todernst das Ritual zu absolvieren hat, Humor und gute Laune sind was äußerst Spirituelles und hat noch keiner Zeremonie geschadet!
2. Ich habe die Schwitzhütten-Zeremonie von meinem Apache-Lehrer, Ernie Rainbow, lernen dürfen. Der normale Werdegang eines "Wassergießers" und damit Leiters einer Sweat ist: mindestens einmal auf Visionssuche gewesen zu sein, dann kam, wenn du Glück hattest, ein "Elder" (älterer, weiser Berater) und hat dich für würdig befunden, aber es war genausogut möglich, 4 x auf Visionssuche zu gehen und danach erst nicht die Erlaubnis zu kriegen, Wasser zu gießen. Wassergießen ist eine Ehre. Nur, das Problem ist bei uns: Wo sind die Elders, die dir das o.k. geben könnten? Ernie hat zu mir einmal gesagt: "Besser mit einem schlechten Gaul ins Rennen zu gehen als überhaupt nicht".
3. und 4. Es gibt ein gutes Buch über die Schwitzhütten-Zeremonie: "Inipi" (das Lakota-Wort für Schwitzhütte). ISBN 3-927940-38-0. Schönes Buch mit vielen übersetzten Liedern und verschiedenen anderen Ritualen wie Visionssuche, Sonnentanz, es werden die 7 heiligen Zeremonien erklärt. Auch Visionssuche :D
Alles Gute Thomas

Susanne
29.01.2004, 14:07
Hallo Tom!
Ich bin ansonsten kein Forum-Freak, aber Deine Frage ist mir jetzt zu wichtig, um sie zu ignorieren. Das Thema "Schwitzhütte" ist eines der ansonsten relativ wenigen, wo mein Mann und ich nicht ganz einer Meinung sind. Auch ich bin Wassergießerin, aber im Gegensatz zu den Männern unserer damaligen Schwitzhütten-Gruppe war ich (wie die meisten Frauen der Gruppe auch) der Meinung, dass unser oberstes Ziel beim Schwitzhüttenveranstalten in Tirol es sein sollte, Earnie Rainbows Anliegen zu verwirklichen, welches wäre: "Ich gebe euch diese Zeremonie nicht, damit ihr hergeht und sie einfach abkupfert. Ich gebe sie euch als Krücke, um euch auf den Weg zu machen und eure eigenen Zeremonien zu finden." So bin ich dann Schwitzhütten auch immer angegangen. Zuallererst einfach mal Respekt vor der Zeremonie (was auch für mich nicht heißt, dass man´s nicht total fein haben kann und sich in einer Schwitzhütte komplett zerkugeln darf). Dann ist da dieses Hineinhorchen in mich, was daherkommt, wenn ich versuche, die Mutter Erde, auf der ich sitze, deren Schlamm mir durch die Zehen quillt und deren Knochen, die heiligen Steine, ich mit Räucherkräutern begrüße, zu fühlen. Oft sind das Lieder, nur mehr ganz selten echte Lakota-Lieder, sondern eigene. Oft ist das eine einfache Meditation, die ich mit den anderen teile. Manchmal ist es auch einfach Stille und Wohlbehagen. Was mir die Sache noch immer erleichtert, ist eine äußere Struktur, die ich übernommen habe, und für die ich noch keinen vollwertigen Ersatz gefunden habe (alles, für das ich nichts eigenes finde, lasse ich vorerst mal "Lakota"). So z.B. die 4 Runden: Die Begrüßungs-, die Teilungs-, die Gebets- und die Verabschiedungsrunde. Was ich nicht mehr will, sind sinnentleerte Formeln, Symbole usw. - kurz Dogmen - von denen kein Mensch (auch drüben oft mal nicht) mehr weiß, was sie heißen sollen. Ich versuche Symbolik zu verwenden, die uns Europäern viel geläufiger ist: z.B. die Elemente, Tiere, Pflanzen, die bei uns noch anzutreffen sind. Was soll ich mit einem "Blacktail-Deer", wo´s doch bei uns Steinböcke gibt, oder mit einem Büffel, wenn bei uns die Murmelen pfeifen? Und die Beobachtung dieser Tiere, was sie für Eigenschaften und Qualitäten haben, das ist ja das Um und Auf. Was kann ich von einem Murmeltier lernen? Wie wär´s mit Wachsamkeit? Was sagt mir ein Damhirsch? Oder eine Schleiereule? Und für mich geht´s um das Lebendige, nicht um Rituelles und Durchstrukturiertes. Aber ich schätze, das ist wieder mal eine sehr weibliche Sicht der Dinge.
Hoffe, damit auch noch was zu dem Thema beigetragen zu haben.
Alles Liebe
Susanne

Tom
29.01.2004, 14:39
Hallo Susanne!
Hallo Thomas!

Danke für die Art der Beantwortung auf meine Anfrage, sie hat mich sehr tief berührt.

Besonders für die Sichtweise von Susanne bin ich sehr dankbar - es hat einen neuen Horizont eröffnet. Ich finde den Ansatz mit Murmel und Damhirsch etc. wirklich sensationell - Danke Susanne!

Ich glaube das Thema wird mich jetzt aus einer neuen Sichtweise aufs neue beschäftigen.

Nochmals vielen Dank!

Tom

survival
30.01.2004, 17:12
Hallo Tom
Jetzt kommt der 2. Teil zum Thema Sweat. Es hat sich im Laufe der Jahre immer wieder verändert - wenn ich mir meine Sweat vor 10 Jahren anschaue und die jetzt. Ich frage mich: Wenn man zum lieben Gott betet mit reinem Herzen und absichtslos - gibt es da Fehler???
Wichtig sind meiner Meinung nur ein paar grundlegende "äußere" Dinge (obwohl die gar nicht so "äußerlich" sind, wenn man´s näher betrachtet):
Keine Drogen, kein Alkohol im Zusammenhang mit Zeremonien, kein Geld für Eintritt oder Teilnahme verlangen. So habe ich´s gelernt. Keine "Obelix-Macho-Steine" verwenden bloß um der eigenen Eitelkeit willen - damit niemand zu Schaden kommt.
Das einzige mal, wo ich den sanften Spirit von Martin Highbear (Medizinmann der Lakota) sauer sah, war, als wir aus einer Sweat herausgekrochen kamen und einige hatten rote Flecken am Rücken, weil´s so heiß war. Da hat er sehr grantig reagiert.
Einen schönen Abend und gute Träume :lol: :mrgreen: :lol:
Thomas

mathiasaumayr
09.02.2004, 14:03
HI

Schau Dich mal um ob Du Leute in Deiner Gegend findest die von SunBear ihre Sweats gelernt haben -> die haben früher ihr Wissen gerne weitergegeben.
Eine andere Möglichkeit sehr fundiert zu lernen, ist der DearTribe, das dauert aber lange bis Du da zum Schwitzhütten machen kommst :Grins: (ich spreche aus Erfahrung .. bin aber noch immer dran)

Oder einfach Augen auf -> wo kommen die nächsten Medizinfrauen/männer und dort einklinken und Wissen holen.

Wenn Du ein bissi Hintergrundwissen hast kannst Du z.B. auch eine Gruppe interessierter Leute zusammenholen die sich dann gemeinsam in der Schwitzhütte erproben und gemeinsam lernen ... macht Spass und Feedback hilft.

lg

Mathias

Andreas
01.08.2004, 02:23
Hallo !

Ich hatte meinen Zivildienst in einem Ökoverein geleistet, der zugleich auch eine Begegnungsstätte unterhielt sowie verschiedene Seminare anbot, deren ein Teil auch Schwitzhütten- Zeremonien waren !
Gleich zu Anfang war ein Lakota- Sioux bei uns zu Gast, namens Powder River, was so viel bedeutet wie " Starker Fluß" !
Nun, der hatte zwei Zeremonien abgehalten, und bei der zweiten nahm ich teil, indem ich die glühenden Steine ins Innere der Hütte weiterreichte, und dabei sagen mußte: " Here comes a Grandfather !", also " Hier kommt ein Großvater !"
War das ebenfalls eine ehrenvolle Aufgabe ? Ich habe mich seitdem nicht mehr sehr viel damit beschäftigt, ist jetzt fast sieben Jahre her, das ganze, aber Ruhe ließ es mir auch keine, bis ich jetzt auf den tollen Thread hier stieß !

Gruß, Andreas

Susanne
17.10.2004, 21:12
Lieber Andreas!
Hat jetzt wohl etwas gedauert, bis Du eine Antwort auf Deine Frage bekommst. Aber besser spät als nie...
Sowohl Thomas (mein Mann) als auch ich bekamen als erste "Schwitzhütten-Jobs", Feuermann bzw. Feuerfrau zu sein. Besonders Thomas war lange Zeit DER Profi auf dem Gebiet. Und ja, es ist ein ehrenvoller Job. Du bist auch sicher nicht ohne Grund gewählt worden.
Ich hatte heuer ein sehr berührendes Erlebnis in einer Frauengruppe, für die ich Wasser gegossen habe. Eine der Aufgaben einer Wassergießerein ist es, auch die Feuerleute zu bestellen. Also versuchte ich so intuitiv wie möglich (ich hatte ja keinerlei Anhaltspunkte, keine hatte Praxis mit der Aufgabe, keine bemühte sich besonders darum...), eine Frau für die Aufgabe zu gewinnen. Zum Feuerfrau/mann sein gehört es vor allem auch, ein möglichst "gutes" Feuer hinzukriegen und die Steine dann auch mit dem größtmöglichen Respekt in die Sweat zu bringen. Die Frau, die den Job dann für uns erledigte, erwies sich als eine der besten Feuerleute, die ich je erlebt habe (und ich habe viele erlebt). Das Feuer brannte irr stark und powervoll und gleichzeitig so ruhig und stetig wie nie zuvor. Es war eine einzige riesige Flamme, so formschön wie die einer Kerze. Wenn es im Feuer knackste, dann antwortete unmittelbar darauf etwas im Wasser (gleich neben dem Feuer liegt ein kleiner See), "knacks - platsch, knister - glucker" - es war höchst spannend. Und als sie dann die Steine brachte, hatte ich das Gefühl, dass jeder einzelne für sie wirklich und wahrhaftig ein Großvater war, ein Knochen unserer Mutter Erde, ein Wesen, das sich dafür aufopferte, sozusagen sein Leben gab, damit wir schwitzen konnten...
Ich hoffe für Dich, dass dein Feuererlebnis auch ein so tiefes war, aber da es Dich nicht so recht loslässt, nehme ich das fast an.

Alles Liebe
Susanne

Baschtl
09.04.2005, 19:37
"Inipi

In mir ist dieses tiefe Sehnen,
das kaum ein Mensch versteht.
Der Drang nach der Bäume lehnen,
der in mir stehts sich dreht.

Weißt du wie der Wind singt in dunkler Nacht?
Kennst du die Farben der Erde?
Sahst du je die Schönheit wenn der Tag erwacht?
Kennst du des Wassers Lehre?

Denn als der Sonne Flammenbad,
den kalten Stein erhitzten.
Und unter dunklen Zweigen dann,
wir in Extase schwitzten...

Da starb in mir das große Grau,
die Trommel trug mein Herz.
Erkenntnis kam im Morgengrau,
die Nacht behielt den Schmerz.

Im Kreise des Feuers spürte ich,
der kühlen Wasser Eis.
Im Wind die Stimmen hörte ich,
sie rauhnten gar so leis.

Und öffnete sich mein Herz der Welt,
mit ihm meine Augen.
Der Ruf der Trommel leis verschellt,
doch weiß ich was zu Glauben."(Kommt glaube ich aus dem Inipi Buch)

Can't stop the spirits when they need you.

Basti

Tom
11.04.2005, 10:33
Hallo Basti!

Danke für die wirklich schönen Zeilen!

Tom

Baschtl
14.04.2005, 19:23
sind nicht meinem Kopf entsprungen.

Trotzdem wahsinnig schoen

samoa
15.08.2005, 17:31
möchte unbedingt was beifügen,.wie schon Thomas und Susanne gesagt haben, wenn man mit dem Herzen dabei ist, kann man sicher keine Fehler machen,. wichtig ist sein eigenes Inneres,., der Wille sich zu reinigen, sowohl körperlich als auch geistig,..der Glaube an die Spirits,.tunkashila ,.die Ahnen,..Wakan Tanka,.den Schöpfer... dann kann ,.und davon bin ich überzeugt-nichts schief gehen. Jedes Volk, Stamm,.etc..glaubt fest daran, daß seine Art Zeremonien abzuhalten die Richtige ist,..viele Völker glauben, daß sie die ersten auf diesem Planeten waren,.. wer es tatsächlich war,. das weiß das (der,die) Eine.

Auch ein Prophet sagte einst,."fürchtet euch nicht". Damit meinte er bestimmt auch , daß wir uns nicht fürchten sollen neues zu probieren,.und einfach auf seine innere Stimme zu hören,..und in sich reinzuspüren,..und wenn man mit sich Eins ist,..gibt es kein Richtig oder Falsch.

Ich habs erlebt,..und sage nur wopila tanka,. für die Zeit ,.in der Schwitzhütte, für die Gebete,.den Gesang, egal ob Deutsch, Englisch, oder Lakota,.. einfach für das Gefühl das einem mitgegeben wurde. Und für den Morgen danach, als ich aufgewacht bin,. mit einer Liebe im Herz,.die ich so intensiv nur selten gespürt habe.


Hoffe auf ein *toksa ake wacinyan kte lo*
baldiges Wiedersehen

in diesem Sinne werde ich in euer Forum ..schreiben,schreiben, schreiben,

Susanne
16.08.2005, 07:52
Ich sage meinen Dank für alle Deinen tollen Beiträge, vor allem diesen hier.
Alles Liebe
Susanne

Tamoko
02.08.2006, 09:33
To early.

HolyEagle
26.08.2006, 14:59
... habe ich lange mit den Leuten gerade über dieses Thema " Schwitzhütten - Ritual " diskutiert.

Was glaubt der weisse Mann eigentlich - was er damit erreicht ?

Die Schwitzhütte gehört zu den 7 heiligen Riten, die Whope den Lakotas brachte. In erster Linie diente sie der Reinigung. Sie war ein vorbereitendes Ritual für eine noch grössere Zeremonie, wie etwa den Sonnentanz oder die Visionssuche. Denn nur wer völlig rein an Körper und Seele war, konnte mit den Kräften des Universums in Kontakt treten.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde das Schwitzhütten - Ritual selbst zu einer Zeremonie. Männer und Frauen kommen zusammen, schwitzen und beten. Ein Schwitzhütten - Ritual bringt Körper und Geist in Einklang mit dem Kosmos.Der Mensch kommt in unmittelbaren Kontakt mit den fünf Elementen ( Stein - Feuer - Wasser - Erde und Luft ).
Kranke erflehen von Wakan - Tanka in der Schwitzhütte Heilung.
Man sagt in einer Schwitzhütte sei mehr Energie als in einem Atomkraftwerk ...

Und da erdreisten wir uns ... die hl. Zweremonie nachzuäffen ???
Unglaublich - uns ist wohl NICHTS heilig !!!

Susanne
05.09.2006, 08:27
Liebe/r Holy Eagle!
Nur ganz kuz:
Du hast recht, sobald etwas abgekupfert wird, sobald es nicht mehr aus dem Herzen kommt und nur mehr hohles Gerede/Gehabe usw. wird, kann man weder von heilig noch von Reinigung reden. Nur: sCHWITZ-ZEREMONIEN GAB ES ÜBERALL AUF DER GANZEN WELT IN DER EINEN ODER ANDEREN FORM, die Indianer waren nicht die einzigen, die auf die Idee kamen, dass Schwitzen reinigt, körperlich sowie geistig/seelisch. Auch in unseren Breiten wurde geschwitzt, früher in Erdlöchern und schwitzhüttenähnlichen Vorrichtungen, später in Badehäusern. Von Abkupfern kann also keine Rede sein, also beruhige Dich, auch Ereiferung ist nicht spirituell, macht Flecken auf die Aura, treibt den Blutdruck in die Höhe und ist äußerst schlecht fürs Karma. Ernie Rainbow, unser indianischer Lehrer hat zu mir einmal gesagt: "Ich gebe Euch die Zeremonien nicht weiter, damit ihr sie nachahmt, ohne sie zu hinterfragen, sondern als Krücken, damit ihr hingeht und mit ihrer Hilfe die eigenen spirituellen Wurzeln sucht!" Und das tun wir auch.
Herzliche Grüße
Susanne

samoa
05.09.2006, 21:45
Danke Susanne, deine Worte sind mehr als passend. Ich habe beides miterlebt, mehrere Schwitzhütten bei den Lakota, und eine Schwitzhütte in Tirol.
Es war beides wunderschön, einzigartig, und Anders. Keine Schwitzhütte ist so wie die andere, und wer sagt daß immer nur Lakota welche halten sollen? Ein Medizinmann bei dem ich war, war nur halb Lakota, sollte ich deswegen nicht teilnehmen? Nein im Gegenteil, wenn man mit dem Herzen dabei ist, ist es nicht falsch. Und immer auf die *Weissen* zu schimpfen, ist sicher auch nicht richtig. ´Natürlich gibt es einige komische *Vögel* die die Schwitzhütte verkaufen, einmal wurde sogar im Ebay eine Zeremonie in der Schweiz zum Angebot ausgegeben, die Frage ob man dort hingehen soll, stellt sich garnicht. Man muß natürlich differenzieren, Und vor allem nicht jeder Lakota ist heilig, so wie sie gerne von vielen dargestellt werden, es sind Menschen--Menschen wie du und ich - diejenigen die schon dort waren, sollten das erkannt haben.
Es gibt zig verschiedene Religionsformen, darf ich nicht zu Buddha beten, weil ich römisch katholisch erzogen wurde? Wir haben zum Glück alle Religionsfreiheit und Gott gab uns den freien Willen zu wählen. *Diesem sei gedankt*

oliver
05.09.2006, 21:52
Liebe Susanne,
Hiermit möchte ich mich verbindlich zu deinem nächsten Rhetorikseminar anmelden!
Vielen Dank für die Antwort, sie brachte mich zum Lachen und ließ das Tarnmuster auf meiner Aura, das durch den zornigen Ton des Beitrags zuvor entstanden war, sofort und ohne weitere Ruinierung des Karmas verschwinden.
Oliver

Eggl
08.09.2006, 08:41
Jaja, die Heiligkeit der Indianer! Das sind übrigens auch ganz normale Menschen, so ganz ohne Sockel und so. Sogar mit ganz normalen Fehlbarkeiten.
Meine erste Schwitzhüttenzeremonie machte ich bei einer "echten" Indianerin, Josefine, die Tochter von Archie Fire Lame Deer.
Ich ging da hin mit dem Gefühl bei etwas wunderbarem und heiligem dabei zu sein und war der Meinung, so ne echte Indianerin muss unheimlich viel Spiritualität haben. Ich wurde geläutert. Mein Eindruck war, das sie ihr Herz draußen an die Garderobe gehängt hat und es uns Deutschen mal zeigen wollte. Der Höhepunkt war dann noch, als sie auf die Steine spuckte ("besser als euch auf die Füße, oder?" - Originalkommentar). Ich hatte danach nicht das Gefühl, die "Energie eines Atomkraftwerkes" zu spüren!
Ich habe mich nicht als Weisse "erdreistet", ich wollte nichts wegnehmen, was in unserer Kultur keinen Platz hat,sondern wollte in Demut lernen und schauen, was davon für mein Leben und meinen Weg gut und passend wäre.
Tja, gelernt habe ich durch dieses Wochenende tatsächlich viel...
Zum Beispiel, dass es auch in unserer europäischen Kultur Schwitzhüttenrituale gab und gibt.
Und dass ich mit globalen Urteilen sehr vorsichtig sein muss: alle Indianer sind spirituelle Menschen und alle Weissen sind überheblich...
Karmaflecken entferne ich übrigens NUR MIT BIOLOGISCH ABBAUBARER SEIFE!
Und - ich bin die zweite Teilnehmerin im Rhetorikkurs bei Susanne, gibts schon einen Termin?
Liebe Grüße von
Elke

Javanoth
08.09.2006, 11:55
...
Karmaflecken entferne ich übrigens NUR MIT BIOLOGISCH ABBAUBARER SEIFE!
...

:p:p:p:p:p:p

nuff said, ist eh schon alles gesagt ;)

Susanne
14.11.2006, 02:34
Hallo liebe Leute!
Aufgrund eines kleinen Commitments mit den Spirits (ach, Feuerfeder - es klingt einfach so dämlich, wenn ich sage: aufgrund einer Abmachung mit den Geistern...) werde ich - soweit Wetter und Winter das zulassen - zu jedem Neu- bzw. Vollmond eine Schwitzhütte abhalten. Das heißt konkret: an dem Sonntag, der dem Voll- oder Neumond am nächsten ist. Wer auch immer Zeit und Lust hat, ist herzlich dazu eingeladen. Nur kurz vorher anrufen, damit wir ungefähr wissen, wieviel Suppe wir kochen müssen. Die Teilnahme an solchen Zeremonien ist übrigens unentgeltlich, freiwillige Spenden für´s Feuerholz allerdings willkommen!
Alles Liebe
Susanne