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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nahrungsvorrat für Winter


Einzelkämpfer
08.08.2013, 14:15
Hallo Leute, mich würde mal interessieren ob man sich im Herbst für den Winter einen Nahrungsvorrat an Bucheckern und Eicheln anlegen könnte. Theoretisch ja, aber ich würde gerne wissen, ob das auch solange haltbar ist. Wenn das Ganze zum schimmeln beginnt, hilfts einem natürlich nixmehr.

Bin gespannt auf lehrreiche Antworten ;D

Sigurd
08.08.2013, 15:12
Einfrieren!

Halbtags-Fliege
08.08.2013, 17:56
@Sigurd. Meinst du nicht, dass das Öl gerade in den Eicheln trotz Kälte ranzig werden könnte? zumindest ist mir das mal mit margarine passiert, die im Kühlschrank war. Also 4-5 Monate hält sowas im Winter bestimmt nicht.

Allerdings ist mir das mit gereinigtem, behandeltem Pflanzenöl passiert, also kA was mit Nüssen ist. Im Mittelalter wurde sowas ja auch im Herbst von Armen gesammelt, um als Mehl oder Suppeneinlage gegessen zu werden.

@Einzelkämpfer: Probiers doch einfach mal aus. Sammel dir ein Körbchen voll Eicheln und Bucheckern (oder was auch immer du an Nüssen noch findest) und bewahr sie in einem dunklen Raum trocken und luftig auf. Ich denke Feuchtigkeit ist da der Feind. Also nimm am besten einen Korb mit einem Leinentuch ausgelegt, Nüsse rein und Tuch oben drüberlegen.

Keine Ahnung ob es funktioniert, aber logisch betrachtet dürfte es funktionieren.

Lg Fliege

mogusch
08.08.2013, 18:39
Oder verarbeite die eicheln & bucheckern zu mehl & mach einen zwieback/trieback daraus. Diese dann trocken gelagert müssten eine halbe ewigkeit halten.

Schwefelporling
08.08.2013, 19:32
@mogusch: Vor dem Mahlen sollte man zumindest die Eicheln ein paarmal in Wasser abkochen, sonst sind sie kaum geniessbar. Die Gerbstoffe gehen bestimmt nicht alle beim backen kaputt.

@Halbtags-Fliege: Hätte ich auch gesagt; einfach trocknen und trocken lagern. Dabei natürlich immer wieder kontrollieren, ob welche schimmeln und die dann aussortieren.
Aber, wenn man das in der Natur improvisiert, funken einem alle möglichen kleinen und großen Tiere dazwischen... Vielleicht geht es noch, wenn man in einer verrauchten Höhle haust.

@Einzelkämpfer: Wenn Du zuhause die Bedingungen otpimal steuern kannst- z.B. mit konstanter Temperatur und Fliegendraht um die Trockenböden- dann lassen sich derartige Früchte sicher ohne große Probleme monatelang lagern.

PS Übrigens eignen sich die dicken Würmer in Nüssen oder Obst super als Angelköder. Also nicht jammern, wenn die stundenlang gesammelten Haselnüsse befallen sind, sondern umdenken und die Chance nutzen!

Halbtags-Fliege
08.08.2013, 20:16
Ich stell mir auch gut vor, die Dinger auf Schnüre zu ziehen und im Schuppen (wenn vorhanden) aufzuhängen. Natürlich dürfen es da nicht zu viele sein, aber man hat eben eine annähernd konstante Trockenheit und einen natürlich Schutz vor dem Ungeziefer, die Eicheln fressen. Also Mäuse, Ratten (?), Käfer und anderes Viehzeugs.

Das mit dem Zwieback ist eine klasse Idee. :) Das will ich nach der nächsten Sammlung auch mal ausprobieren.

Lg Fliege

Bushcraft
08.08.2013, 20:45
Hallo!

Ich hab schon Bucheckern im Frühjahr gegessen die noch vom Vorjahr waren.
Und die waren alle genießbar, obwohl die den ganzen Winter über auf dem Waldboden lagen.

Demnach kannst du die Dinger Sammeln Trocknen und Trocken Lagern und gut ist.
Die tierchen legen sich ja auch Vorräte an und schaffen es auch ihre Nüsschen über den Winter zu bringen.

Lg Bushcraft

Sigurd
08.08.2013, 22:08
@halbtags-fliege: Wir frieren jeden Winter kiloweise Walnüsse ein. Ohne mich jetzt im speziellen mit Nüssen auszukennen mein ich mal gehört zu haben dass Walnüsse sehr ölhaltig sind. Wir hatten damit noch nie ein Problem!

Halbtags-Fliege
08.08.2013, 22:33
@Sigurd. Ja hast Recht. Ich hatte ja an meine Margarine im Kühlschrank gedacht. Aber das ist ja was ganz anderes, als Nüsse.

mogusch
09.08.2013, 09:09
@mogusch: Vor dem Mahlen sollte man zumindest die Eicheln ein paarmal in Wasser abkochen, sonst sind sie kaum geniessbar. Die Gerbstoffe gehen bestimmt nicht alle beim backen kaputt.


Richtig!
Das wissen darüber, daß man die meisten pflanzen vor dem verzehr erst prozessieren muß, habe ich vorraus gesetzt.
Entschuldigt bitte wenn es darüber noch aufklärungsbedarf gibt.

Halbtags-Fliege
09.08.2013, 10:23
Ganz ehrlich. Jeder der Eicheln sammeln möchte sollte sich über Verarbeitung und Bekömmlichkeit informiert haben. Wenn nicht weiß die Person es spätestens nach dem ersten Kosten. xD Und dann ist es ja auch nicht giftig, nur sehr bitter (also in kleinen Mengen).

Aber mal was anderes. Doofe Frage aber kann man mit dem Eichelwasser, dass zum Kochen genutzt wurde wirklich Leder gerben? Klar, es heißt Gerbstoff, aber der Name kann ja auch irreführend sein (Grönland ist auch nicht grün xD). Ich würde nämlich gern mal versuchen, Rohhaut aus einem Kauknochen für Hunde zu gerben (einfach eine Spielerei), aber mir fehlt noch der Gerbstoff.

Lg Fliege

mogusch
09.08.2013, 10:39
@Halbtags-Fliege, schon mal hier die suchen-funktion versucht. Da gibt´s bestimmt eine antwort auf deine frage.

http://www.survival-forum.com/search.php?searchid=315718

Halbtags-Fliege
09.08.2013, 12:15
@mogusch: Ja hast Recht. werd mal die SuFu bemühen.

Räubertochter
12.10.2013, 17:09
Hi, nachdem die Suche bei mir keine Treffer gibt, und ich da Thema interessant finde, gebe ich auch meinen Senf dazu.

Nüsse in der geschlossenen Schale halten bei uns immer mindestens ein, eher zwei Jahre. Ich war bisher nicht so der Nussesser und es hat deshalb immer so lange gedauert. Das waren gekaufte und auch gesammelte Nüsse.
Ein Freund von uns hat sich auch schonmal einen Wintervorrat an Walnüssen angelegt, und er sagte, dass es wunderbar geklappt hat, die Nüsse haben den Winter über gehalten.

Ich glaube, dass es bei Eicheln genausogut geht. Warum?
1. steht es so in meinem Wildnisernährungsbuch "Köstliches von Waldbäumen" (Hädecke Verlag). Dort steht "Wer einen Vorrat für die Wintermonate anlegt, breitet die frischen Früchte (Eicheln) flach auf einem Tuch oder Zeitungspapier aus und lässt sie trocknen. Dann die trockenen Eicheln möglichst luftig an einem trockenen und kühlen Ort lagern, beispielsweise in flachen Schachteln ohne Deckel."
2. waren Eicheln früher in Notzeiten eine wichtige Nahrungsquelle, sogar im 2. Weltkrieg. Und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sie es nur im Oktober waren... (Wobei es natürlich auch sein kann, dass sie Zwieback o.ä. draus gemacht haben)

(Mit Bucheckern hab ich noch keine Erfahrung, die sind bei uns dieser Jahr alle leer... Grmpf.)

Übrigens habe ich Eicheln (nach Anweisung aus dem Buch) ohne kochen ausgeschwemmt. Geht gut, ein bis eineinhalb Tage in Wasser legen und zwischendrin immer Wasser wechseln.

Lürbker
24.10.2013, 18:10
Hallo! Ich hab vor ein paar Tagen Eicheln probiert. Sie waren nach vielen Wasserwechseln echt bekömmlich. Habe erst kaltes Wasser genommen und am nächsten Tag 3 oder 4 mal mit kochendem. Beim probieren zwischendurch hat man gemerkt das die Gerbstoffe ausgespült werden. Optisch, sowie geschmacklich. Für mich sind Eicheln wirklich super, in "meinen" Wäldern gibt es massig Eichen. Nur die Wildschweine sind Konkurrenz.

Mücke
24.10.2013, 19:46
ich hab mal eichelkaffee gemacht, war super, hab sie aber damals soweit ich mich erinner nur abgeröstet.. werd das mal nochmal nachschlagen, stand in irgendeinem buch.

Räubertochter
25.10.2013, 08:02
Mit meiner Eichellagerung bin ich etwas weitergekommen und erzähl euch gleich mal die Ergebnisse; so einfach ists wohl nicht wie ich geschrieben hab. Denn der Typ aus dem Buch hat geschrieben, dass man "möglichst wurmlochfreie Eicheln" nehmen soll. Das hab ich nicht geschafft, da es die bei uns kaum gibt. Irgendwie hatte ich gedacht, dass die Würmer in der Bude wegen der trockenen Luft und der ja unnatürlichen Wärme eingehen, dem ist aber nicht so. Schätze mal, der Buchautor hat die Eicheln mit den Wurmlöchern zuerst verarbeitet und nur die ohne gelagert.
Jedenfalls haben die Tierchen munter weitergefressen, und meine kleine Tochter hat vor ein paar Tagen schon einen Schwall braunes Pulver abgekriegt, als sie versucht hat, eine Eichel zu öffnen. Und ich hatte bei meiner zweiten Verwendung von den Eicheln wesentlich mehr Wurmfrass drin als bei der ersten und hab einige lebende Würmer rausgeschmissen.

mogusch
25.10.2013, 17:14
Mit meiner Eichellagerung bin ich etwas weitergekommen und erzähl euch gleich mal die Ergebnisse; so einfach ists wohl nicht wie ich geschrieben hab. Denn der Typ aus dem Buch hat geschrieben, dass man "möglichst wurmlochfreie Eicheln" nehmen soll. Das hab ich nicht geschafft, da es die bei uns kaum gibt. Irgendwie hatte ich gedacht, dass die Würmer in der Bude wegen der trockenen Luft und der ja unnatürlichen Wärme eingehen, dem ist aber nicht so. Schätze mal, der Buchautor hat die Eicheln mit den Wurmlöchern zuerst verarbeitet und nur die ohne gelagert.
Jedenfalls haben die Tierchen munter weitergefressen, und meine kleine Tochter hat vor ein paar Tagen schon einen Schwall braunes Pulver abgekriegt, als sie versucht hat, eine Eichel zu öffnen. Und ich hatte bei meiner zweiten Verwendung von den Eicheln wesentlich mehr Wurmfrass drin als bei der ersten und hab einige lebende Würmer rausgeschmissen.

Da du die eicheln sowieso irgendwann prozessieren musst, wieso dann nicht gleich die eicheln verarbeiten & verzwiebacken?

Räubertochter
25.10.2013, 18:18
Ja, ich hab bisher die Eicheln in der Moulinette zerkleinert (weil dem no-Name Fleischwolf, den ich gebraucht gekauft habe, das Messer fehlt, grmbf. Kennt sich jemand damit aus, wie und ob ich dafür ein Ersatzteil bekomme?). Mit meiner Moulinette sah das Ergebnis nicht aus wie Mehl, sondern es war ein relativ fester Teig, also nichts, was man lagern kann.

Ich denke, ich werde schauen, wie ich mit dem Fleischwolfthema weiterkomm, denn damit bekommt man angeblich ein grobes Eichelmehl, das etwas haltbar (zumindest ein wenig haltbarer?) ist.

Zwieback klingt gut, würde ich aber eher in echten Notzeiten machen. :)

mogusch
25.10.2013, 19:39
Ja, ich hab bisher die Eicheln in der Moulinette zerkleinert (weil dem no-Name Fleischwolf, den ich gebraucht gekauft habe, das Messer fehlt, grmbf. Kennt sich jemand damit aus, wie und ob ich dafür ein Ersatzteil bekomme?). Mit meiner Moulinette sah das Ergebnis nicht aus wie Mehl, sondern es war ein relativ fester Teig, also nichts, was man lagern kann.

Ich denke, ich werde schauen, wie ich mit dem Fleischwolfthema weiterkomm, denn damit bekommt man angeblich ein grobes Eichelmehl, das etwas haltbar (zumindest ein wenig haltbarer?) ist.

Zwieback klingt gut, würde ich aber eher in echten Notzeiten machen. :)

wie hast du den die eicheln vorher prozessiert?
es wird folgendes empfohlen:
Eicheln aussortieren, einschneiden, kurz erhitzen, schälen, nicht zu grob zerkleinern, mehrmaliges wässern, x-beliebig weiter nutzen. Zb zwieback daraus backen.

ersatzteile bekommst du evtl auf´m flohmarkt. od kauf dir einen neuen. wobei ich mir nicht sicher bin, ob ein fleischwolf für eicheln taucht, äh ... taugt.

Räubertochter
26.10.2013, 19:02
Naja, das mit dem Fleischwolf steht so in meinem Buch (von dem ich schon geschrieben hab) zur Eichelmehlgewinnung.

Und ja, genauso habe ich es gemacht! (Einschneiden, erhitzen, schälen, wässern, ....). Wie wird es bei dir, wenn du was aus Eicheln machst?

mogusch
26.10.2013, 20:12
Wie wird es schon werden. Nicht vergleichbar mit normalem mehl. Es sind ja kleine feuchte stückchen eicheln, die gestampft werden damit es eine mehlige struktur ergibt, die aber immer noch feucht ist. Diese feuchtigkeit muß weg sonst verdirbt das "mehl" und die ganze arbeit war um sonst. Also, warum nicht gleich verbacken (achtung bindemittel hinzugeben) od als survivaleintopf mit anderm aus dem garten der natur zusammen kochen/verbreien. Oder mit einem ei verkleppern & zu falschem hase ausbacken.

Dauerhaft haltbar wird es meiner meinung nach nur duch zwie- od tribacken.

Schwefelporling
27.10.2013, 10:15
Ich koche die Eicheln drei- oder viermal hintereinander in Wasser (das Wasser wird jedes Mal weggegossen), danach wird ein Teig mit ein bisschen Mehl, zwei oder drei Eiern, Gewürzen, Gemüse und Kräutern bereitet und das Ganze im Backofen gebacken. Die Pastete läßt sich im Kühlschrank ein oder zwei Wochen lagern. Man kann sie in Scheiben schneiden und aufs Brot tun.
Mir ist das aber mittlerweile zu viel Energieverschwendung, auf dem Elektroherd.