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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was kann man wirklich essen?


Sibylle
30.07.2013, 17:16
Hallo mein Name ist Sibylle ich komme aus dem Norden von NÖ und bin neu hier im Forum.

Ich bin voll gerne in der Natur, schlafe oft draußen und möchte noch tiefer in die Materie eintauchen. ;-)
Jetzt hab ich von einer Freundin vom Johannesweg (http://www.johannesweg.at) erfahren. Das ist ein Rundwanderweg im Mühlviertel (OÖ) und ist 70km lang. Ich möchte im September den Weg so in vier Tagen gehen, natürlich auch draußen schlafen ABER was mir viel wichtiger ist, ich will mich auch nur rein pflanzlich ernähren.
Mir ist schon klar, dass ich diese 70 km auch in 2 Tagen gehen könnte, dass ich das auch ohne Essen schaffen würde, aber um das geht es mir nicht.

Hab auch schon einiges an Literatur gelesen, was es so an essbaren gibt, aber jetzt eben die Frage, was würdet denn ihr so auf einer Reise essen?
Meinen Gaskocher würde ich mitnehmen um z.b. Brennesselspinat zu machen.

Danke für eure Antworten!
Sibylle

mogusch
30.07.2013, 18:22
Hallo Sibylle, willkommen im forum!

Also erstes möchte ich dir anraten dich hier im forum gut einzulesen, denn du bist nicht die erste die derlei fragen stellt & daher sind die allermeisten "überlebensfragen" beantwortet.

Was man wirklich essen kann sind vor allem die/das "dirty dozen".
Ein guter rat ist es auch wenn du deine tour an die jahreszeit anpasst. Z.b. im herst. Dann schaffst du das auch in zwei tagen, weil du relativ wenig zeit zum pflanzensuchen & prozesieren benötigst, da obst & beeren reichlich vorhanden sind.

Sibylle
30.07.2013, 19:09
Mogusch, danke für deine Antwort...
Hab jetzt bissi rum gestöbert, aber so richtige "Rezepte" hab ich leider nicht gefunden, die zur kommenden Jahreszeit passen.

"kultiviertes" Obst mag ich ja weglassen...

Schwefelporling
30.07.2013, 19:59
Welche Beeren und Nüsse Du sammeln kannst und von welchen Pflanzen sich die Wurzeln lohnen, das kann man ja ziemlich schnell lernen. Interessanter ist da schon das Studium der Pilze; so daß Du weißt welche Du zur betreffenden Zeit essen kannst und sie nicht mit anderen verwechselst. Das verschafft Dir eine echte Überlegenheit gegenüber dem üblichen Allgemeinwissen über die Natur. In der Praxis heisst das Du findest mehr zu essen bzw. kannst Deine Mahlzeiten aufpeppen. Gekochte Kastanien mit gebratenen Jungfernschirmlingen, super Herbstessen- Lecker und macht satt.
Und zur Abwechslung und Aufmunterung ruhig zwischendurch mal einen Kräutertee kochen! Mit Bachwasser.

mogusch
30.07.2013, 20:05
Nun gut, rezepte kenne ich keine. Bisweilen muß man überhaupt froh sein überhaupt was verwertbares zu finden. Damit meine ich jetzt relativ unverseuchtes pflanzengut.

Sibylle
30.07.2013, 21:37
;-)
ja ist nicht so einfach, oder?

Spitzwegerich mit Rotenklee, kann man auch gut kombinieren... sättigend ist es halt auch nicht so wirklich.
Schwefelporling.. das mit den Kastanien probiere ich gerne (glaub allerdings, dass die später erst werden. Danke für den Tip!

Mücke
30.07.2013, 23:42
hey sibylle.. willkommen im forum. hab erst letztens wieder so ein experiment gestartet, is nicht so leicht wenn man körperlich auch was macht und kommt auch sehr auf die umgebung an, was du dort findest. es kann richtig gemein sein wenn du dich von gekochten brennesseln, disteln und kräuter die du so findest ernährst und dann gehst du in deinem `fasten´ wie ich an irgendeinem seeufer vorbei, wo ne gruppe gemütlich mit pipapo und allem drum und dran ihr frühstück verspeist, und dir rinnt das wasser im mund zusammen..
wenn du obstbäume oder felder in deiner gegend hast, zb mit mais oder auch getreide, dann ist es okay.. meine erfahrung ist nur die, wenn die kost zu eintönig wird, und du die tiere die dir über den weg laufen wie ich lieber beobachtest als isst, ists bei körperlicher anstrengung echt schwierig durchzuhalten. aber das nennt man dann training..
wenn du dirs leichter machen willst, kannst du dir zur sicherheit ein paar suppenwürfel mitnehmen, da das essen dann um einiges würziger und somit (emotional) sättigender wird.. oder die zeit so wählen, dass du weißt es gibt haselnüsse und beeren, so ists kein problem. im mühlviertel gibt es gute eierschwammerlplätze, wenn du da vorbeikommst bist du versorgt ;). sonst würd ich allerdigns ohne `kultiviertes´ essen erst mal probieren dich einfach 2 tage ohne wandern nur pflanzlich zu ernähren, und sehn wies dir dabei geht.
ich wünsch dir alles gute, und freu mich wenn du im nachhinein berichtest..

Sibylle
31.07.2013, 10:40
Danke für den Tip Mücke!

Räubertochter
23.11.2013, 22:43
Ich habe den Thread gerade gelesen und...... Hast du das mit den Kastanien (Rosskastanien?) ausprobiert? Oder jemand anderes?

Lürbker
23.11.2013, 23:28
Finger weg von gewöhnlichen Kastabien!!!! Die sind soweit ich weiß giftig.

http://www.gizbonn.de/?id=152

mogusch
24.11.2013, 12:01
Finger weg von gewöhnlichen Kastabien!!!! Die sind soweit ich weiß giftig.

http://www.gizbonn.de/?id=152

Das will ich auch raten, finger weg wenn es um den verzehr geht. Obwohl "giftig" nicht ganz so der exakt begiff ist. Unbekömmlich trifft es da wohl eher. Die einschlägige literatur ist sich da aber nicht einig. Einer meint das man die kastanien so behandeln muß wie eicheln, damit man sie verzehren kann. Die anderen lehnen sie komplett ab.
Aber wenn ein gelernter biologe vom verzehr von roßkastanien abrät, dann ist das für mich der beste rat.

Roßkastanien haben aber dennoch ihren nutzen für uns waldläufer.
Das Holz läßt sich leicht spalten oder schnitzen, ist aber ansonsten nicht stakt belastbar od haltbar.
Aus den samen können saponine gewonne werden.
Die stärke dann zu alkohol vergoren werden.
Die blütenstände dienen den bienen als weide.
Soweit ich mich noch erinnern kann, kann man die kastaniensamen auch gut verfeuern.

Räubertochter
02.12.2013, 10:32
Da steht das Wort eines Biologen gegen das Wort eines Wildnislehrers. Ich vertraue in solchen Fällen immer zweiterem! Biologen haben eine ganz andere Ausgangsbasis, die nichts mit dem realen Leben zu tun hat.
Ich habe gehört, Rosskastanien sammeln, rösten, schälen, sehr klein schneiden, mehrere Tage in (natürlich sauberes) Fliesswasser legen, weiterverarbeiten. Das haben so einige indianerstämme gemacht. Ich habe es nur noch nicht gemacht, da es bei uns nur Fliessgewässer gibt, die vorher an nicht-öko-Feldern vorbeifliessen. Mich haben einfach die Erfahrungen damit interessiert...
(PS: Die Nachfahren dieser Stämme leben soweit ich weiss heute noch. :) )

Sitanka
23.12.2013, 17:10
Da steht das Wort eines Biologen gegen das Wort eines Wildnislehrers. Ich vertraue in solchen Fällen immer zweiterem! Biologen haben eine ganz andere Ausgangsbasis, die nichts mit dem realen Leben zu tun hat.
Ich habe gehört, Rosskastanien sammeln, rösten, schälen, sehr klein schneiden, mehrere Tage in (natürlich sauberes) Fliesswasser legen, weiterverarbeiten. Das haben so einige indianerstämme gemacht. Ich habe es nur noch nicht gemacht, da es bei uns nur Fliessgewässer gibt, die vorher an nicht-öko-Feldern vorbeifliessen. Mich haben einfach die Erfahrungen damit interessiert...
(PS: Die Nachfahren dieser Stämme leben soweit ich weiss heute noch. :) )

ich geb dir vollkommen recht liebe räubertochter. es geht mir ähnlich. ich arbeite ja mit einigen biologen zusammen und da gibt es kaum welche dabei, die sich wirklich mit essbaren pflanzen oder ähnlichem auskennen. sie können die pflanzen in alle einzelheiten zerlegen, inhaltstoffe analysieren (ist nichts gegen biologen, ganz im gegenteil, ich darf viel von ihnen lernen), aber wenns darum geht, in der natur was essbares zu finden, dann vertrau ich auf einen wildnislehrer/trainer oder einem sogenannten einheimischen, der sich hervorragend mit solchen dingen auskennt.

lg

Hagen
24.12.2013, 09:53
ich geb dir vollkommen recht liebe räubertochter. es geht mir ähnlich. ich arbeite ja mit einigen biologen zusammen und da gibt es kaum welche dabei, die sich wirklich mit essbaren pflanzen oder ähnlichem auskennen. sie können die pflanzen in alle einzelheiten zerlegen, inhaltstoffe analysieren (ist nichts gegen biologen, ganz im gegenteil, ich darf viel von ihnen lernen), aber wenns darum geht, in der natur was essbares zu finden, dann vertrau ich auf einen wildnislehrer/trainer oder einem sogenannten einheimischen, der sich hervorragend mit solchen dingen auskennt.

lg

Biologe und Natur ist wie Theologe und Glaube .

Sitanka
09.01.2014, 14:36
..................
im urteilen bist du immer sehr schnell nicht wahr?
kennst du so viele biologen und theologen?
nein, mal im ernst, man kann nicht alle in einen topf werfen, es gibt überall solche und solche, aber manche wissenschaftler sind halt theoretiker und die meisten kräuterkundigen oder naturkundigen, sind eben praktiker :)

Sitanka
23.08.2014, 12:14
hallo sibylle,

ich komme aus dem mühlviertel und bin den johannesweg schon gegangen. er ist 85 km lang und keine 70 km. er ist wunderschön zu gehen, die natur ist atemberaubend und es waren wundervolle und sehr besinnliche tage.
im mühlviertel findet man sehr viele wildkräuter und beeren die man essen kann, auch ich habe es auf dem weg so gemacht und vor allem hast du kaum eine feinstaubbelastung, weil fast die gesamte strecke so schön angelegt ist, dass du sehr selten irgendwo ein stück auf der straße (und die sind klein) gehen musst. du bist fast nur in der wildnis unterwegs, ab und an einmal ein bauernhaus, aber quer durch wald und wiese, wo es genug zu essen gibt.
derzeit gibts natürlich auch eine menge an essbarer pilze, wir haben besonders viel eierschwammerl und röhrlingspilze.

lg, karin theresa


Hallo mein Name ist Sibylle ich komme aus dem Norden von NÖ und bin neu hier im Forum.

Ich bin voll gerne in der Natur, schlafe oft draußen und möchte noch tiefer in die Materie eintauchen. ;-)
Jetzt hab ich von einer Freundin vom Johannesweg (http://www.johannesweg.at) erfahren. Das ist ein Rundwanderweg im Mühlviertel (OÖ) und ist 70km lang. Ich möchte im September den Weg so in vier Tagen gehen, natürlich auch draußen schlafen ABER was mir viel wichtiger ist, ich will mich auch nur rein pflanzlich ernähren.
Mir ist schon klar, dass ich diese 70 km auch in 2 Tagen gehen könnte, dass ich das auch ohne Essen schaffen würde, aber um das geht es mir nicht.

Hab auch schon einiges an Literatur gelesen, was es so an essbaren gibt, aber jetzt eben die Frage, was würdet denn ihr so auf einer Reise essen?
Meinen Gaskocher würde ich mitnehmen um z.b. Brennesselspinat zu machen.

Danke für eure Antworten!
Sibylle