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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kräuter für Anfänger


domo77
03.05.2013, 09:21
Hallo,

da ich mich ja ins Survivalthema erst einarbeite habe ich von vielen Dingen relativ wenig ahnung.
Das Feuermachen habe ich mitlerweile durch und habe hier auch schon tolle erfolge erzielt. Natürlich muss ich das weiter üben, aber ich will einfach nicht den ganzen tag feuer machen.
Daher steht Pflanzenkunde nun auf meinem Programm.

Ich habe mir hierzu ein wenig lektüre von lars konarek besorgt und muss zugeben, dass ich erstmal etwas erschlagen bin, wieviel es da zu wissen gibt.
Ich habe auch etwas respekt davor, pflanzen zu erwechseln und mich zu vergiften.

Könnt ihr mir einen tipp geben, mit welchen Pflanzen ich am besten bei einem kleinen Waldspaziergang anfangen kann. es reichen theoretisch 3 oder 4 verschiedene....
Die Pflanzen sollten folgende eigenschaften haben:
1. leicht zu finden (damit ich erfolgserlebnisse habe!)
2. keine oder kaum verwechslungsgefahr zu giftigen pflanzen!
3. möglichst nahr- und schmackhaft

(Pflanzen wie Brennessel, Löwenzahn usw. kenne ich natürlich schon...)

Bushcraft
03.05.2013, 12:09
Kannst ja mal mit Löwenzahn, Brenesseln und allen möglichen Beeren die demnächst noch wachsen anfangen.

domo77
03.05.2013, 12:44
Kannst ja mal mit Löwenzahn, Brenesseln und allen möglichen Beeren die demnächst noch wachsen anfangen. und gänseblümchen...

Mücke
03.05.2013, 14:38
teste mal vogelmiere und giersch, sind super nährhaft und bin süchtig danach :). vogelmiere hat zum beispiel den 7-fachen gehalt an eisen im vergleich zu feldsalat.

lg

mogusch
03.05.2013, 18:25
Amaranthaceae - Fuchsschwanzgewächse,

Arctium lappa, Arctium tomentosum - Klette,

Typha latifolia, Typha minima - Rohrkolben,

Phragmites australis ssp. - Schilf,

Plantago spec. - Wegeriche (Spitz- & Breit...),

Rosa canina - Hagebutte,

... um nur mal einige wenige zu nennen.

Schwefelporling
04.05.2013, 06:36
Lemna- Wasserlinse/"Entengrütze"

mogusch
04.05.2013, 10:05
Lemna- Wasserlinse/"Entengrütze"

Achtung:
Wasserlinsen sind kein einfach zu handhabendes Wildgemüse. Sie müssen vorher prozessiert werden, wie die meisten pflanzen halt auch. Am besten kocht man die Wasserlinsen zu einem brei. Und selbst dann kann es noch zu schleimhautreizungen im magen & rachen führen.
Selber habe ich noch keine erfahrungen mit wasserlinsen gemacht, aber ich vertraue da ganz auf Joe.

Mücke
04.05.2013, 12:33
hab davon auch gelesen.. dass man sie zuerst richtig gut durchschwemmen muss, weil man irgendwelche schadstoffe rausspülen muss vorher.. (was genau weiss ich leider nicht mehr und das buch war nur geliehen). in jedem fall hab ich mir nachher dacht finger weg, solang es anderes gibt. hast du andere erfahrungen damit gemacht, schwefelporling?
also kräuter gibts ja genug auf den wiesen, aber glaub das würd domo zuviel werden, zumindest hat ers so formuliert.. was richtig gut und fast jedem schmeckt und es jetzt auch au masse gibt bei bächen und feuchten böden ist die brunnenkresse, durch den geschmack auch eindeutig zu erkennen.
lg

Mücke
04.05.2013, 13:51
und ps. welche pflanzen du finden wirst kommt natürlich voll drauf an in welcher umgebung du wohnst, auf über 1500m sehen die kräuter ganz anders aus als in der ebene, sowie im feuchtgebiet anders als auf trockenem boden, vom ausland ganz zu schweigen. ich bin da schon mal verzweifelt früher, weil ich wenn ich wohnort gewechselt habe zumindest im spezielleren immer wieder neu anfangen musste zu lernen und dann neben arbeit und so das andere wieder in den hintergrund gerückt ist. wie ich am meisten gelernt hab und noch immer lerne ist, sich einfach irgendwo mit einem guten bestimmungsbuch in eine wiese oder einen wald zu knotzen und das rundherum versuchen zu bestimmen und zu verstehen. oder dir generell einen platz auszusuchen mit dem du dich beschäftigst.. da ist man schon ne zeit beschäftigt und sieht auch wie sich die pflanzenwelt so verhält und verändert über das jahr. und vor allem auf wiesen kannst du dir sicher sein, dass fast jedes kraut um dich für irgendwas gut ist.

Schwefelporling
05.05.2013, 00:16
Ich habe die Wasserlinse selber noch gar nicht ausprobiert... hatte mich nur daran erinnert, dass sie essbar ist, und man kann sie halt leicht erkennen.

Eicheln muss man ja auch mehrfach kochen; um die Bitterstoffe rauszukriegen. Habe sie schon zu leckerer Pastete verarbeitet; zuhause in der Kueche. Es ist ja nicht immer mit dem Sammeln getan, um sich den Bauch vollschlagen zu koennen.

domo77
06.05.2013, 10:30
ich habe am Wochenende mal ganz einfach angefangen und einen Löwenzahnsalat mit Gänseblümchen gegessen...war ganz lecker...

im wald habe ich mal ein oder 2 lose blätter wegerich probiert und ein paar junge birkenblätter....auch genießbar....

Brennessel kommt in kürze...hatte keine handschuhe..aber ich werde mir mal ne Suppe kochen..

mogusch
06.05.2013, 17:38
Brennnessel am besten unten mit einem pfitzestecken abschlagen, dann unten am stiel festhalten & mit der anderen hand locker das gedöns umschließen & die hand richtung brennnesseloberseite/spitze bewegen. So werden die nesselhaare gebrochen, abgestreift & es kommt zu keiner "verbrennung". Handschuhe benötigt man dazu nicht.

Schwefelporling
06.05.2013, 20:04
Jetzt Brombeertriebspitzen sammeln und trocknen, für Tee.

Sehr interessant- werde ich bald womöglich mal selbst ausprobieren: Himbeerblätter mit Walderdbeerenblättern und Brombeerblättern vermischen, in einem Spülhandtuch daumendick auslegen und zudecken, dann etwas quetschen (mit Nudelholz oder Bierflasche). Das Handtuch mit den Blättern zusammenrollen und ein paar Tage lagern, dann öffnen und die Blätter normal kühl und dunkel trocknen. Durch die Fermentation soll ein leckerer Ersatz für schwarzen Tee entstehen.

domo77
07.05.2013, 09:03
pfitzestecken:confused:

was um alles in der Welt ist das?

zum thema handschuhe: ja..ich weiß..man braucht sie nicht zwingend...aber ich bin grobmotoriker ;) und werde lieber welche anziehen...

mal noch ne frage: wenn die brennnessel gekocht ist, gehen doch die nesseln kaputt, oder? dann kann man die doch einfach essen, oder muss man da noch was machen?

Lürbker
07.05.2013, 11:29
Du isst doch die Blätter, die haben keine Nesseln.

domo77
07.05.2013, 13:03
Du isst doch die Blätter, die haben keine Nesseln.
am blattrand schon...

Lürbker
07.05.2013, 14:35
Ja aber nur winzige. Die merkt man wenn man die roh isst wirklich kaum. Aber nach dem Kochen merkst du nix mehr davon.

domo77
07.05.2013, 14:43
Ja aber nur winzige. Die merkt man wenn man die roh isst wirklich kaum. Aber nach dem Kochen merkst du nix mehr davon.

super..ich freu mich darauf.....am donnerstag ist feiertag...hoffe das wetter ist einigermaßen....

mogusch
07.05.2013, 21:32
Pfitzestecken ist ein langer dünner trieb eines x-beliebigen strauches od baumes. Ein stecken halt der gut durchzieht, pfitz od zipft. Eine rute eben, wie sie früher in der schule verwendung fand od beim spießrutenlauf.

domo77
08.05.2013, 08:29
Pfitzestecken ist ein langer dünner trieb eines x-beliebigen strauches od baumes. Ein stecken halt der gut durchzieht, pfitz od zipft. Eine rute eben, wie sie früher in der schule verwendung fand od beim spießrutenlauf.
sowas heißt bei uns nur stock..aber ich weiß was du meinst...

hehe...dachte im ersten moment ihr habt in der schule spießrutenlauf gemacht...

mogusch
09.05.2013, 20:17
Da ich gerade den sacki auf yt gucke fällt mir noch folgender tipp zu den brennnesseln ein.
Wenn man sich nun mal in die brennnesseln "gesetzt" hat & es recht unangenehm juckt einfach die entsprechenden stellen mit nicht zu nasser lehmhaltiger erde einreiben. Das lindert enorm den juckreiz.
Warum weiß ich nicht genau. Denke mal es liegt daran, daß der lehm feuchtigkeit der haut entzieht & somit auch die säure der brennnesseln aus der haut.

kottek-knives
13.05.2013, 23:06
Hab die tage mal die Wurzel von einer großen klette ausgegraben und zubereitet, war zwar a bissl holzig aber echt lecker dazu gabs noch einen salat aus Giersch, Knoblauchsrauke, gänseblümchen, Veilchen und Wiesenschaumkraut

Manu64
14.08.2013, 16:12
Als wir noch in einem alten Forsthaus gewohnt haben, hat ein Gast auch mal Farn aus unserem Garten mitgebracht. Der wurde dann etwas gedünstet und erinnerte geschmacklich an Spinat...war zwar sehr basic, aber gar nicht schlecht.

Sitanka
23.08.2013, 15:18
Hallo,

da ich mich ja ins Survivalthema erst einarbeite habe ich von vielen Dingen relativ wenig ahnung.
Das Feuermachen habe ich mitlerweile durch und habe hier auch schon tolle erfolge erzielt. Natürlich muss ich das weiter üben, aber ich will einfach nicht den ganzen tag feuer machen.
Daher steht Pflanzenkunde nun auf meinem Programm.

Ich habe mir hierzu ein wenig lektüre von lars konarek besorgt und muss zugeben, dass ich erstmal etwas erschlagen bin, wieviel es da zu wissen gibt.
Ich habe auch etwas respekt davor, pflanzen zu erwechseln und mich zu vergiften.

Könnt ihr mir einen tipp geben, mit welchen Pflanzen ich am besten bei einem kleinen Waldspaziergang anfangen kann. es reichen theoretisch 3 oder 4 verschiedene....
Die Pflanzen sollten folgende eigenschaften haben:
1. leicht zu finden (damit ich erfolgserlebnisse habe!)
2. keine oder kaum verwechslungsgefahr zu giftigen pflanzen!
3. möglichst nahr- und schmackhaft

(Pflanzen wie Brennessel, Löwenzahn usw. kenne ich natürlich schon...)

eine relativ einfache lektüre zu lesen ist das buch: die kräuter in meinem garten von siegrid hirsch und felix grünberger. es ist toll beschrieben, mit farbbildern, rezepten, homöopathie und die wirkung von edelsteinen dazu.
fast ein muss für kräutermenschen.
kleinigkeiten zu kräutern findest auch auf meiner homepage.

Räubertochter
09.10.2013, 20:54
Hey, toller Thread! Bin seit ein, zwei Monaten bei dem Thema mit dabei und -wohl auch jahreszeitenbedingt- erst einmal in die Sache mit den Beeren und Baumfrüchten eingestiegen (wie Eicheln, Nüsse, Bucheckern, ...).

Domo, geht es dir ausschliesslich um die krautigen Pflanzen oder um alles was so wächst?
Mich verwirrt das eh ein wenig, dass immer so viel von Kräutern geredet wird und die anderen Sachen scheinbar aussen vor gelassen werden (nicht speziell hier im Forum, sondern generell). Kann mich da jemand aufklären? Ich meine, in meiner Gegend z.B. gibt es sehr viele Kräuterfrauen, Kräuterführungen, sogar eine Kräuterschule, ... Aber wenn ich sage, dass ich Wildbeeren von den Büschen sammle oder gar Eicheln, ist das den meisten ziemlich neu.