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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Töpfern und Brennen


Miriam
12.05.2005, 11:57
Seid gegrüsst,
das Töpfern vom Erwachsenenkurs letzten August ist mir in besonders guter Erinnerung geblieben, auch wenn von meinen Gefäßen leider keins überlebt hat :lol: , aber ich habe vor kurzem wieder damit angefangen und wollte das Töpfern und Brennen im Feuer außerdem mit Freunden auf Mittelalterfesten praktizieren.
Ich kann mich - hoffentlich - noch ungefähr dran erinnern, wie die Feuerstelle dazu aufgebaut wird, hätte aber noch ein paar Fragen: Wie lange sollte das Feuer brennen, d.h. wie lange müssen die getöpferten Sachen darin verbleiben? Und wie lange müssen sie vorher mindestens trocknen? Mir ist dazu auch Grubenfeuer empfohlen worden, hat das jemand schon ausprobiert?
Vielen Dank!
lg,
Miriam

survival
12.05.2005, 20:59
Hallo Miriam!

Schön wieder was von dir zu hören. Du machst eine kleine grube. Ein Feuer in der Mitte, und die Tongefäße zum restlosen Trocknen um das Feuer stellen. Nach ca 1 Std Glut ausbreiten, Holz auf die Glut legen die Tongefäße drauf, eine Schicht Holz drauf. Und wenn mann Schwache Nerven hat sofort schlafen gehn. Am Nächsten Tag schauen was übriggeblieben ist. Fotos machen und uns an deinen Erfahrungen teihlhaben lassen :Mister C: . ich würde die tongefäße ca eine Woche Trocknen lassen. Alles Gute Thomas

Miriam
13.05.2005, 11:37
Danke für die schnelle Antwort! Bin eh schon auf dem Sprung nach Pertenstein, nach dem Wochenende kann ich hoffentlich berichten.

Höhlenbärin
22.07.2006, 22:46
Hallo!

Ich hätte gerne gewusst. wo man Lehm und Ton zum Töpfern in der Natur finden kann. Funktioniert auch Lößboden? Oder kann ich in einem Bastelgeschäft einfach nach Töpferton verlangen, der nicht zu teuer ist?
Vielen Dank für eure Anregungen im Voraus!

Susanne
24.07.2006, 18:57
Hallo!
Ich bin zwar nicht die Expertin wie mein Mann, aber da dieser derzeit nonstop im Camp ist, versuche ich, so gut wie nur möglich, ihn zu vertreten. So viel ich weiß, findest Du Lehm an vielen Fluss- und Bachufern, überall, wo Lehmboden vorherrschend ist, brauchst Du sowieso nur ein Loch zu graben und (möglichst steinlosen) Lehm auszubuddeln. Löß ist, glaube ich, auch so ein schwerer Lehmboden. Einfach probieren, würde ich vorschlagen.
Für Anfänger finde ich aber nach wie vor den gekauften Bastelladen-Lehm ganz toll zum Experimentieren, da er schön gleichmäßig und glatt ist.
Vielleicht ergibt sich ja noch eine fundiertere Auskunft!
Derweilen gutes Gelingen Susanne

Höhlenbärin
08.09.2006, 21:29
Wie lange muss ich denn kleine Tongegenstände brennen lassen? Geht das auch, wenn man immer wieder Holz nachlegt? (Meine einzige Möglichkeit für eine kleiiiine Feuergrube habe ich im Garten verwirklicht (ja, ja, ich pass auf Wurzelbrände auf *g*) und demnach nicht wirklich viel Platz.

Eggl
09.09.2006, 11:44
Hallo,
ich habe schön öfter Tonperlen im Lagerfeuer gebrannt mit sehr guten Erfolgen und recht kleiner Verlustrate. Meist war es ne Aktion mit Kindern und es ging darum, die Perlen noch am selben Tag mit heim zu nehmen. Wichtig ist, dass die Tonsachen seeehr langsam trocknen. Dazu lege ich die Tonperlen direkt nach dem gestalten in die Nähe des Feuers. Nach einigen Stunden werden die Perlen immer etwas näher an das Feuer gerückt und zum Schluss ganz in die Glut gelegt. Sind sie gut vorgetrocknet überleben sie es mit wunderschöner Färbung.
Ein guter Buchtipp zum Töpfern mit selbstgefundenem Naturlehm ist übrigens Die fahrende Töpferwerkstatt aus der Reihe "Einfälle statt Abfälle" vonChristian Kuhtz, ISBN 3-924038-48-1, Inhalt: Ton finden, waschen, formen und brennen.
Liebe Grüße von
Elke

Höhlenbärin
10.09.2006, 13:57
Vielen Dank für die Tipps! Aber um meine Frage noch konkreter zu stellen: Wie viel Zeit (in Stunden oder Minuten) benötigt man dafür? Wann kann ich sicher sein, dass es fertig gebrannt ist? Ist es möglich, Tonsachen zu lange im Feuer zu lassen, dass sie dann kaputt sind?

Eggl
11.09.2006, 21:48
Hallo,
die Tonperlen habe ich etwa 3 Stunden am Feuer getrocknet, hab sie innerhalb von 2 Stunden langsam in die Glut gerückt und hab sie dann drin gelassen, bis zum nächsten Morgen. Das Feuer ging in der Nacht aus, hat aber 2 Stunden noch richtig heiß gebrannt. Die meisten Perlen waren durchgebrannt, die am Rand der Glut nicht, da war es dann zu kalt geworden. Man erkennt den richtigen Brand an der Farbveränderung, der feuchte bzw. lufttrockene Ton hat eine andere Farbe als der gebrannte, Wenn sich die Farbe am kompletten Werkstück verändert hat, ist es auch ganz durchgebrannt.
Ich hab noch einige kleine Schalen, die ich demnächst ins Feuer gebe, ich werde genau auf die Zeiten achten und berichten.
Liebe Grüße
Elke

survival
18.12.2006, 13:29
Hallo!

Ich hole den Lehm gern von Baustellen. Mit einer Kiste Bier oder Limonade geht es immer. Thomas

Höhlenbärin
05.02.2007, 20:59
Hallo!

Hab bei mir in der Lade noch Tonstücke von 2004 gefunden (hatte in der Zeit meine Hamsterphase *g*). Hab sie aufgeweicht und zu Anhängern und Perlen verarbeitet, und hab nun folgendes (nach der Trockenzeit) vor: Ich würde sie gerne in unserem Holzofen brennen, der gleichzeitig Warmwasser und Heizung bedient (also ein richtiger Heizkessel). Hat jemand Erfahrung damit? (Ich hab nämlich schon 2 Mal so richtig Mist mit der Heizung gebaut und bevor ich sie in die Luft jage (durch herumfliegende Splitter), sorge ich besser einmal vor..) Kann man Tonstücke eigentlich zu lange brennen (so dass sie vielleicht zu große oder zu lange Hitze kaputtgehen?? Wäre echt toll, wenn mir jemand helfen könnte, denn den schönen Tonbären möchte ich nicht dem Feuergott opfern...

survival
06.02.2007, 10:17
Hallo!

Du kannst die Tonsachen im Gasofen oder im Feuer oder in einem elektrischen Ofen brennen. Man sollte nur genug Hitze zusammenbekommen. Die Töpferer brennen bei 950 Grad den ersten Brand, den Schürbrand. Gut ist, wenn du die Tonsachen gut trocknest, und langsam erhitzt. 200 Grad ist eine kritische Sache, weil da die letzte große Feuchtigkeit heraus geht. Ich würde es so ca 25-30 min richtig glühen lassen. Wenn du es zulange glühen lässt, dann springt es, und ist es zu kurz, dann ist es nicht durch. Wenn es mit Wasser in Berührung kommt, löst es sich wieder auf. Kannst du Fotos von Vorher und nachher machen? Bin gespannt auf deine Ergebnisse Thomas

Höhlenbärin
15.03.2007, 18:21
Hallo!

Ich hab die ersten zwei Stücke gebrannt, aber so richtig toll sind sie nicht geworden. Ich hab sie in kleine Blechdosen von Fischen gegeben und in den Holzofen getan, aber das Metall wird nach etwa 3 Stunden so brüchig, dass die Tonstücke heraus- und zwischen dem Gitterrost durchfallen können. Die Perle ist ganz gut geworden, der Anhänger ist auf der einen Seite angekokelt, ist das, weil er zu lang im Feuer war? Kann man das irgendwie wegbekommen? Ansonsten würd ich gern wieder etwas töpfern, und vielleicht zu einer Bekannten bringen, die eventuell einen echten Brennofen hat. Wer will etwas zum Ideenpool beisteuern und hier schreiben, was man alles nützliches aus Ton erschaffen kann. Hier ein paar meiner Vorschläge:

Anhänger, Öllampen (muss man aber glasieren, glaub ich) Wasserbecher, Kerzenständer, Ziegel für die Kräuterspirale, Aschenbecher (Hust, hust... für den, ders braucht), Vogeltränken....

Feel free!!

survival
22.03.2007, 09:13
Hallo!

Wieso hast du die Tonsachen in eine Blechdose getan? Dass die Tonsachen an manchen Stellen schwarz werden, ist ganz normal, am Schluss des Brandes findet meistens nicht mehr so eine schöne saubere Verbrennung statt, und dann werden die Stücke halt an manchen Stellen schwarz. Kleine Stücke kannst du, wenn sie mind. 10 Minuten geglüht haben, aus den Feuer nehmen und in einem Wasserbehälter abkühlen, dann hast du die Verfärbungen nicht. Aber ist es nicht schön, wenn die Gefäße ein wenig gemustert sind?
Schönen Tag Thomas

Höhlenbärin
26.04.2007, 17:54
Das mit den Blechdosen hatte den Grund, weil mir die Perlen sonst durch den Rost in Ofen gefallen wären, und dann nicht mehr weiter gebrannt worden wären.

montana64
25.05.2007, 13:35
Hallo,

wollte über den Winter mal testen, ob ich die Gefäße auch in meinem Schwedenofen brennen kann. Hab dringend noch ein paar Muster gebraucht, hatte aber gerade keine Aktion mit Lagerfeuer etc.. Also, Aufbau wie am Lagerfeuer mit "offenem Feldbrand". War ja auf den nächsten Morgen total gespannt, was so in meinem Ofen noch übrig sein wird.

Fazit: Von drei Gefäßen war eines zerbrochen und zwei ok ! Wäre sicherlich auch im Lagerfeuer nicht besser gelaufen.

Gruß
Micha

PS: Natürlich ist's draußen schöner aber manchmal geht es einfach nicht anderst.