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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schutz vor EMP/NEMP


I am Legend
29.10.2012, 16:17
Was mir jetzt schon mehrmals aufgefallen ist, ist das einige von euch bestimmte Gerätschaften mit Alufolie umwickeln?

Was hat das für einen Sinn bitte?

stev_butcher
29.10.2012, 17:18
Ich schätze mal du wirst soetwas meinen : http://de.wikipedia.org/wiki/Faradayscher_K%C3%A4fig (schutz vor leichten Emp´s)

BugOutSurvival
29.10.2012, 18:22
Ich schätze mal du wirst soetwas meinen : http://de.wikipedia.org/wiki/Faradayscher_K%C3%A4fig (schutz vor leichten Emp´s)


Das wäre auch das einzige warum ich mir etwas um meine Elektronischen Geräte packen würde :p


Oder manche Leute haben einfach zu viel Alufolie und wissen nicht wohin damit haha

I am Legend
30.10.2012, 07:18
Ok, dachte mir schon fast, dass dafür genutzt wird.
Hab nur so blöde gefragt, weil es ja auch hätte sein können, dass es einem anderen Zweck dient.

So jedoch muss ich euch leider enttäuschen:

Um einem EMP zu trotzen benötigt es weit mehr als nur ein bisschen Alufolie! Vor allem Kleinstelektronik in denen IC's (Integrated Circuits), Transistoren, oder Microchips verbaut sind, sind seeehr anfällig! (Selbst für kleinste Spannungsspitzen von ein paar Volt)

Wenn man versucht mit Alufolie einem EMP zu trotzen, dann muss auf jeden Fall das ganze noch geerdet sein und sollte eine Überspannungsschutzschaltung enhalten (z.B. einen Varistor)! (Einfach mal googlen da kommt bestimmt ne Beschreibung, ansonsten helfe ich aus ;-))

Und dann hat man immernoch das Problem, dass die magnetischen
Feldlinien trotzdem durch das Alu durchkommen, und zwar ohne Probleme!

Alu ist zwar elektrisch leitend, aber eben nicht ferromagnetisch.

Vllt. kennen manche noch den Spruch des Meister in der Lehre:
"Geh doch mal eben los und besorg mir einen Alumagneten!"
Jeder der nicht darüber nachgedacht hat, hat sich natürlich blamiert =)


Was ich damit sagen will ist, dass diese magnetischen Feldlinen eben dann ein Magnetfeld aufbauen und somit trotz der elektronischen Abschirmung eine Spannung im Leiter induziert wird!
Bringt also (alleine) NULL!

Die einzige zivilmögliche und vernünftige Möglichkeit wäre die Gerätschaft zusätzlich noch in einen Eisenbehälter zu stopfen! Dieser muss natürlich zu 100% dicht sein.
Zusätzlich gilt: Je dicker desto besser und am besten auch noch
geerdet!

Beim Militär gibts da andere Möglichkeiten über bestimmte Metalle, die jedoch schweineteuer sind!

So und jetzt mal ganz ehrlich: Rentiert sich das ganze?
Ich finde nicht... Wenn es andere Meinungen oder vllt. Erfahrungsberichte ;-) gibt - ich bin für alles offen!

Quellen: Elektrotechnikausbildung und Techniker!

stev_butcher
30.10.2012, 09:40
Auch wenn du etwas sehr weit asgeholt hast und es viel einfacher gehen würde ^^ ,stimm ich dir teilweise zu ,Bis auf ! Den Feromagneten !Hier währe die selbst polarität so groß das es das Gerät selber zerstören würde ,auch bei under Strom gestzten Metallen kommt es zu einen Magnetfeld jedoch nicht in der Flußdichte ( µr ) ;-)
(Wissensquelle: Kfz-Mechatronik)

I am Legend
30.10.2012, 10:49
Auch wenn du etwas sehr weit asgeholt hast ,stimm ich dir Größtenteil zu ,Bis auf ! Den Feromagneten !Hier währe die selbst polarität so groß das es das Gerät selber zerstören würde...

Da hast du schon Recht!
Ich meinte eingentlich keinen Ferromagneten, sondern
ein ferromagnetisches Metall, wie z.B. Eisen.

Das besitzt nicht in diesem Maße ein Magnetfeld, welches den Teilen
schaden könnte.


...auch bei under Strom gestzten Metallen kommt es zu einen Magnetfeld jedoch nicht in der Flußdichte ( µr ) ;-)

Absolut korrekt, dass ein Strom auch selbst ein Magnetfeld
erzeugt. Dieses ist jedoch von der Wechselwirkung der
Wechselspannung abhängig, bzw. damit eine Spannung induziert
werden kann, muss das Magnetfeld sich ändern. D.h. da die
meisten solcher Komponenten jedoch mit Gleichspannung arbeiten
(Stichwort Batterie: hat nur einen Plus und Minus-Pol)
können sie sich nicht selbst zerstören, da durch die gleichbleibende Spannung keine Magnetfeldänderung zustande kommt.
Und bei diesen kleinen Spannungen würde sich da wirklich nicht
viel tun, wie du bereits ja gesagt hast. Anders siehts bei
Elektromagneten aus!


Sorry ist zwar wirklich weit ausgeholt, muss aber so sein,
damit man das "Dahinter" versteht und einem klar wird, dass
ein faraday'scher Käfig absolut nicht ausreicht! ^°°^
Falls das Thema aber noch intensiver durchdacht werden soll, sollte man es vllt in einen eigenen Thread verschieben. Ist dann auch leichter zu finden...

I am Legend
30.10.2012, 11:45
Hab nochmal darüber nachgedacht und gemerkt, dass ich einen ziemlichen
Schwachsinn erzähle :p

Wichtig is nicht, dass der Stoff ferromagnetisch ist, sondern das er eine hohe Permeabilität besitzt! (Permeabilität = wie viel Magnetismus durchgelassen wird)

Hier mal zum Vergleich was mein Tabellenbuch sagt:

Permeabilitätszahl Aluminium: 1,00002

Permeabilitätszahlen Eisen: 250 - 680

(zum Verlgeich noch das militärisch genutzte Mu-Metall: 50.000 - 140.000)

Was jedoch als Faustregel gelten kann (so wie mein Irrglaube war) ist,
das ferromagnetische Stoffe eine höhere Permeabilitätszahl haben!
Sorry für den Irrtum ;-)

maithly
27.11.2013, 06:05
Wenn ich in die Situation komme, dass ich ca. 1-2 Tage in meinem Auto verbringen muss, ohne Tanke, Raststätte oder sonstiges in der Nähe, will ich diese Zeit möglichst angenehm verbringen. Ich bin außerdem immer von 2 Personen ausgegangen!

Lürbker
27.11.2013, 17:55
Also das mit dem Alu ist aber nicht ganz richtig. Jede einfache Telefon oder Datenleitung ist mit einfacher Aluminiumfolie (etwas dicker als die für die Küche) geschirmt. Des weiteren gibt es auch Kupferschirmung, bei Energieleitungen kommt auch ein Bleischirm zum Einsatz.
Was stimmt ist das Alu und Co. nicht gegen Magnetische Felder abschirmen.
Also Datenspeicher wie Festplatten und Bankkarten sind durch ALu nicht sicher. Aber einfache Transistoren und Dioden kein haben damit sooo großes Problem. Bei Spulen kann es hingegen schon wieder stören weil Spannungen induziert werden. Das kommt teilweise sogar in Rohrsystemen beim Blitzschlag vor. Bei Mikrocontrollern sieht eventuell schon anders aus. Ich weiß jetzt nicht ganz genau wie der Speicher dort aussieht, Aber ein EEPROM wird ja ein elektrischer und kein Magnetischer Speicher sein.

Wichtig bei einer Schirmung ist das man keine Lücken hat. Je höher die Frequenz der Störquelle desto kürzer ist die Wellenlänge und kleine Lecks können eher passiert werden.
Dazu kommt noch das die Energie die von der Störquelle emittiert wird abgeleitet werden muss. Da kann es mit unter, wie zum Beispiel beim Blitzschlag, zu hohen Strömen kommen die auch mit den Schirmquerschnitten gehändelt werden können. Sonst brennt der Schirm in Mikrosekunden durch und es hat sich mit dem Schutz.

Leider ist EMV ein riesen Fachgebiet das man mit einem kurzen Blick ins Tabellenbuch nicht abhandeln kann. Wenn man mal guckt was geschirmte Messzellen und Geräte kosten dann muss das Ganze ja schon komplexer sein als einfach ein Käfig drum und fertig.
Ich glaube hier könnte man Seiten füllen, wird uns aber wahrscheinlich nichts bringen wird. Dafür fehlt den meisten das Grundwissen. Was ja nicht schlimm ist, es geht ja eh jeder davon aus das nix mehr funktioniert. Dann sollte man sich auf die Technik vor etwa 200 Jahren gehen. Die Mechanik.