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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zunderschwamm?


Bowhunter
19.03.2010, 22:18
Hallo zusammen,

ich habe noch einmal ene Frage bezüglich des Zunderschwammes. Ich habe das ganze Forum schon durchsucht(ich war nicht faul) und habe mir alles durchgelesen. Auch habe ich mir viele Internetseiten durchgelesen. Doch nirgens ging wirklich gut heraus, ob es nur mit einem Pilz funktioniert, oder auch mit anderen. Und könnt ihr mir vielleicht eine Seite empfeheln, auf der ein Querschnitt des Zunderschwammes abgebildet ist, und auf dem alle Schichten beschrieben sind? Ich habe nur schlechte Seiten entdeckt. Und wie Bekommt die sogenannte Zunderschicht von den Lamellen??? Hier der Satz aus einem Buch: Der Zunderschwamm wird mit einem Messer wird die obere harte schicht abgeschnitzt. Dann muss die filzartiege Zunderlage von den unteren Lamellen losgeschnitten werden."
Wie geht man da vor, und wie bekommt die Zunderlage so hin, das sie sich so wie ein stück verhält, sprich, wie ein Tuch auf einem Brett liegen kann, um weichgeklopft zu werden???
So viele Fragen, die sehr traurig sind, wenn sie nicht ihren Partner, die Antwort, bekommen.

MfG, Bowhunter

Achso, muss man die Fun ken einfach nur auf den Zunderschwamm lenken, so dass dieser glüht? Und wie lange muss der Zunder trocknen?

Nochmal: MfG aus dem hohen Norden:)

Bowhunter
20.03.2010, 22:20
Ja, danke erstmnal für die guten Antworten. Doch eine Sache ist mir noch nen bisschen unklar. Muss man den Zunder 4-6mon auf der Heizung trockenen lassen?
Wenn ja, wie haben es dann die Neandertaler gemacht?
Und zu deiner Antowrt, die Lamellen in eine Dose tun, habe ich glaúbe ich schon mal was drüber gelesen. Dort haben die Baumwollefetzen in eine Aludose getan, und ein Loch reingebort, dies ins feuer gelegt. Wenn es aufgehört hat zu qualmen, nimt man die dose aus dem feuer, und steckt einen zahnstocher ins loch, dann wartet mna. So haben die zunder gemacht.

Und wie dick ist genau diee trama schicht? Und wie bekommt man die a besten gelöst von dem rest? Ich war heute mla im Wasl, und habe auch an einer toten Birke ein paar Schämme gefunden. Die habe ich sofort in ne Tüt getan, und eingesteckt. Doch das bearbeiten viel schwerer als gedcht Erstens habe ich die Trama shciht nicht richtig gut finden können. Wenn ich richtig gedacht und gehandelt habe, ist die trama schicht nur 2mm dick. Ist das so richtig?
Zweitens habe ich die Rinde mit nem Messer kaum losgekriegt. Wie geht das einfacher? Der Zunder schwamm scheint mir eine Philosofi für sich zu sein.
Achso, wie groß sind deine trama "lappen" , di du bearbeitest?

mfg

Bowhunter
21.03.2010, 16:19
Könnte man den Zunder auch alternativ im Backofen trocken? Und funktionert das auch mit anderen Pilzen, die so ausshen wie der formen formentus(oder so), oder geht das nur mit diesem?

Bowhunter
22.03.2010, 13:59
Ok, dann weiß ich jetzt ja bescheid!
IV

Serpentes
04.11.2010, 21:27
http://img222.imageshack.us/img222/3343/zunderschwamm.jpg


Steckbrief für einen Brandstifter
Der Echte Zunderschwamm (Fomes fomentarius) weist mehrere typische Merkmale
auf:
• Fruchtkörper: mehrjährig, konsolen- oder hufförmig, sehr hart und breit auf
Holz angewachsen von bis zu 50 Zentimeter Breite und einer Dicke sowie einem
Radius von bis zu 25 Zentimeter.
• Oberfläche (Kruste): gleichmässig, buckelig bis höckerig, jung fuchsigbraun,
später hellgrau, im Alter dunkelgrau bis fast schwarz, mit rotgelben oder graurosa,
wulstartig konzentrischen Zuwachszonen (1 bis 2 pro Jahr) mit weisslichem
Rand; Unterseite flach, porig, jung cremefarben bis hell ocker, alt bräunlich.
• Mycelialkern: An der Ansatzstelle zum Holz befindet sich im Innern des Pilzfruchtkörpers
der charakteristische, knollig marmorierte, bräunlich-weisse,
krümelig brüchige Mycelialkern mit bis zu 10 Zentimeter Durchmesser.
• Röhren: bräunlich, deutlich senkrecht geschichtet, bis 0,8 Zentimeter lang und
fest miteinander verwachsen. In jeder Vegetationsperiode wird eine Röhrenschicht
neu gebildet, sodass die gesamte Röhrensubstanz aus einer grösseren
Anzahl von Schichten (bis 12 Zentimeter
dick) bestehen kann.
• Fruchtfleisch (Trama): Unter der harten
Kruste, um den Mycelialkern und um die
Röhrenschicht befindet sich die eigentliche,
sterile Trama (siehe Skizze). Aus dieser
gelbbraunen, wergartig zähfaserigen
Trama-Schicht (von Kruste und Röhrenschicht
befreit) wird der Zunder hergestellt.
• Geruch: angenehm pilzartig.
• Geschmack: bitterlich.
• Bestimmung: Ein wichtiges Bestimmungsmerkmal
des Pilzes ist die im
Schnitt schwarz glänzende, harte, bis
2 Millimeter dicke Kruste (siehe Skizze), die im Feuer verkohlt, ohne vorher zu
schmelzen. Taucht man einen kleinen Schnitzel der Kruste in einen Tropfen
Kalilauge, entsteht eine dunkel blutrote Lösung – in Zweifelsfällen ein sicheres
Bestimmungsmerkmal dieses Pilzes.

Serpentes
04.11.2010, 21:31
Volksheilkundlich gebrauchte Heilpflanze

* Bei Pilzvergiftungen mit gastroenteritischen und hepatischen Symptomen ist der Pilz sehr wirksam.
* Auch bei Verdauungsstörungen ist er angebracht.
* Zunderschwamm wirkt blutstillend, er enthält Betulin.
Die blutstillenden „Wundschwämme“ wurden früher in den Apotheken verkauft
(diese Schwämme wurden nur gewaschen und getrocknet,
die Laugenbehandlung fiel aus).




Homöophatie:
Man stellt auch heute noch aus dem Zunderschwamm
10er und 100er Potenzen her

Verwendung bei:


* Durchfall mit gelblichem Stuhlgang, Schleim
* Colitis ulcerosa im Enddarm
* Stirnkopfschmerz ausgelöst durch Verdauungsprobleme
* Gallenblasenprobleme
* Hepatitis verursacht durch Gift, schmerzend, besonders am rechten Lappen
* Erschöpfung mit Ohnmachtstendenzen
* Mittel morgens in 10er oder 100er Potenzen, bei ernährungsbedingten Vergiftungserscheinungen oder durch Infektionen
* bei chronischen Leber- und Verdauungsproblemen


Detailierte und weitere Informationen finden Sie im Buch:
Moderne Mykotherapie (Pilzheilkunde)
von Prof. Dr. Med. Ivo Bianchi,
Der Gebrauch der Pilze in der Medizin,
ISBN: 9783000258800

Quelle: Gesundheitsbote

Bowhunter
06.11.2010, 18:22
Wow, wusse gar nicht, dass der auch so gesund ist. Ist echt erstaunlich!
Wenn man sich 100Prozent in der Natur auskennt, braucht man wirklich gar nichts mehr, fast alles ist zu gebrauchen, man muss nur wissen wie. Und das mit dem Schwamm finde ich jetzt echt erstaunlich!

German Yeti
11.01.2011, 12:00
Hallo Bowhunter.

Wenn du Zunderschwämme "ernten" willst, nimm nur soviele wie du gerade brauchst und nimm vor allem jüngere, die noch keinen großen Schirm haben, denn je größer der Schirm, umso kleiner/dünner die Zunderschicht!
Und noch ein Tip! Bevor du den Pilz erntest, vergewissere dich, ob du die Kappe eindrücken kannst. Ist die Kappe hart, ist nicht viel Zunderschicht vorhanden, kannst du sie aber eindrücken, stellt der Pilz dir einiges an Zundermaterial zur Verfügung. ;)
Wenn du den Pilz verarbeiten willst, tu es im frischen Zustand, je trockener der Pilz wird, umso härter wird er. :mad:
Gebrauchsfertig wird der Pilz erst, wenn du ihn vom umgebenden Material befreit hast, ihn dann vorsichtig dehnst und streckst (alles im naturfrischen Zustand).
Durch das Dehnen wird sich die Oberfläche wesendlich vergrößern.
Danach könntest du den Zunder einfach in deine Hosentasche tun und ihn durch deine Körperwärme trocknen lassen.
Weiterer bearbeitung braucht der Zunder nicht mehr - er ist jetzt gebrauchsfertig.

Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.

G.Y.

Bowhunter
11.01.2011, 16:17
Nein, ich habe bisher nur 2stück genommen ;). Aber hat mir auch sehr geholfen :)!

Bushcraft
12.05.2012, 21:08
Letztes Jahr hab ich bei einer Wanderung was gefunden, das ausschaut wie Zunderschwamm.
Schaut euch mal die Bilder an und sagt mir bitte ob das einer ist oder nicht.
Bin mir nicht ganz sicher.

Bushcraft
13.05.2012, 12:01
Ok, hab eben etwas von den Schwamm den ich letzes Jahr in Scheiben geschnitten habe genommen und die Zunderschicht ausgeschnitten.
Ein paar mal mit dem Feuerstahl drübergezogen und siehe da es glimmt vor sich hin. Also ist es doch ein Zunderschwamm.

Das kleine Glühende Stück (Zunderschischt) hat ca. 3 min. vor sich her geglimmt.

mogusch
13.05.2012, 12:24
es ist gut zu wissen für was man einem zunderschwamm alles hernehmen kann. selber habe ich aber noch nix mit einem gemacht. liegt wohl daran, daß ich mit ihm einfach nicht "warm" werde. es gibt so viele andere möglichkeiten etwas als zunder zu verwenden ...
wenn ich einen sehe, ... "oh schön, guck mal da" aber das war´s dann auch schon. einfach nicht mein ding.

Bushcraft
13.05.2012, 12:58
Ich hab den Zunderschwamm zum Tauschen Gesammelt und den einen Hab ich klein geschnitten um mal zu testen wie es geht.
Sonst bevorzuge ich natürlich Birkenrinde von TOTEN Birken.

Lürbker
13.05.2012, 13:18
Also ich finde Zunderschwamm einfach super! Da ich das irgendwie nie hinbekomme mit der Glut vom Feuerbohren Heu oder Birkenrinde zu entfachen behelfe ich mir mit Zunderschwamm.
Die Röhrenschicht schneide ich dreiechkig zu so das ich die Spitze entzünde und dann wird die Glut durch die Flächenbzw Volumenzunahme immer größer. Dann ist es klein Problem mehr Heu oder Birkenrinde etc zu entzünden.

Ich habe bisher nur einen mittleren Schwamm entnommen. An einer Stelle wo noch 18 Andere weitaus größere wachsen. Dazu noch auf einer Privatfläche. ein Pilz ist schon sehr ergibig. In meiner Region sind sie noch sehr stark vertreten.
Ich schreibe das jetzt nur wegen Naturschutz. Allerdings ist auch nicht wirklich zu klären ob er jetzt nicht entnommen werden darf oder doch.
Er steht wohl auf einer Liste G3 was das genau zu beuten hat weiß ich nicht.
Also Naturschutz??? Oder Zwischending? Vielleicht klärt mich jemand auf.
Alles im wahrsten Sinne des Wortes ein schwammiger Begriff.

Werde mich in Zukunft mal mehr mit Rohrkolbensamen beschäftigen. Weiß zufällig jemand ob die Methode mit den Zwei Brettchen zwischen denen man eine Watte/Holzkohle-Mischung rollt auch anstatt mit watte mit Rohrkolbensamen funktioniert? Oder mit Löwenzahnsamen?

Bushcraft
13.05.2012, 13:24
Rohrkolben ist aus geschützt. Wollte letztes Jahr bei meinen Eltern in der Nähe welchen sammeln, aber da war ein Schild wo drauf stand dass den Geschützt ist und dass man den nicht Pflücken solle.

mogusch
13.05.2012, 18:13
die einen sagen das rohrkolben geschützt ist. aber wo bekommt dann der florist seine ware her?
vlt ist er auch nur dort geschützt, wo er nicht gerade in massen vorkommt. und vlt verhält sich das auch so bei den zunderschwämmen. ???

mogusch
13.05.2012, 18:31
ich lehne mich jetzt mal weit aus dem fenster und behaupte, daß der rohrkolben nur dann geschützt ist, wenn er in einem naturschutzgebiet/naturdenkmal wächst. weil da ja da die gesammte flora & fauna geschützt ist & er dann automatisch darunter fällt.
wenn er vom aussterben betroht wäre, würde er auch nicht wissentlich zur gewässerreinigung eingesetzt werden oder für natürliche hausdämmungen verwendung finden. auserdem habe ich auch noch von keinem rettungsprojekt kenntniss genommen, daß er überall an bächen, seeen, flüssen udg mit viel aufwand angepflanzt/ausgesamt wird od so ähnlich.

sysedit
15.05.2012, 19:26
Schau mal, hier steht das der kleine Rohrkolben in deutschland auf jeden Fall geschützt ist. Das heißt, nicht nur im Naturschutzgebiet sondern das gilt sogar für deinen eigenen Garten. http://www.pflanzen-deutschland.de/Typha_minima.html

Für Shuttleworths Rohrkolben gilt das gleiche http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/36479/rote_liste_farn_samenpflanzen.pdf?command=download Content&filename=rote_liste_farn_samenpflanzen.pdf

Ebenso in Österreich http://www.donauauen.at/?area=nature&subarea=flora&category=herbs&story_id=190

Einfach nur Pflanzen zu nutzen, von denen du weißt, dass sie nicht unter Naturschutz stehen oder vom Aussterben bedroht sind.

Wenn ich die Liste richtig lese, dann ist das Typha latifolia, der Breitblättrige Rohrkolben.

German Yeti
21.10.2012, 11:27
Letztes Jahr hab ich bei einer Wanderung was gefunden, das ausschaut wie Zunderschwamm.
Schaut euch mal die Bilder an und sagt mir bitte ob das einer ist oder nicht.
Bin mir nicht ganz sicher.

Hi Bushcraft.

Bingo - alles Zunderschwamm.

Nur wie oben schon gesagt, mach wenn du draußen bist und Zunderpilze findest, den Drucktest.
Läßt sich die äußere harte Schicht etwas eindrücken, läßt das auf eine dickere Zunderschicht schließen, wenn nicht, laß den Pilz wo er ist.
Meist lassen sich kleinere, jüngere Zunderpilze leicht eindrücken.
Probiers einfach mal aus.
!Und! Verarbeite den Pilz immer im "waldfeuchten" Zustand, da lassen sich die Schichten um das Zundermarerial optimal entfernen (Messer) und auch die Zunderschicht optimal ziehen (weiten), das ein fluffiges Material entsteht = gebrauchsfertig, wenn trocken.

Hier zwei Links, wo eine Mütze und ein Hut aus Zunderschwamm zu sehen sind:
http://www.123pilze.de/DreamHC/Download/Zunderschwamm.htm
http://www.feuer-steinzeit.de/ressourcen/zunder.php